Durch die Verzögerung bei der Offenlegung der Betriebsprämien hat die CSU Bayern blamiert - und den Bauern geschadet, meint die Süddeutsche Zeitung. Gerade mal 6 961 Euro hat Agrarminister Helmut Brunner bekommen, 35 914 Euro der Hof des von Gerd Sonnleitner und 575 211 Euro gingen an Albert Fürst von Thurn und Taxis. Diese Zahlen wollte Bayern also geheim halten. Seit Montag kann jeder im Internet nachlesen, an welche Bauern wie viel Steuergeld fließt. Um jeden Preis wollte die CSU die Daten unter Verschluss halten. Ein Zeichen an die Landwirte sollte das wohl sein, dass man für sie kämpfe. Es galt, laut der Partei, eine Neiddiskussion zu verhindern. Doch erreicht hat die CSU das Gegenteil: Sie hat Bayern in Europa blamiert und den Interessen der heimischen Bauern geschadet, meint die Süddeutsche Zeitung. Denn in Wahrheit erhalten die vielen kleinen Höfe in Bayern deutlich weniger Geld als die großen Agrarbetriebe im Norden und Osten Deutschlands, viel weniger als große Konzerne, die Exporterstattungen kassierten. Gerade den Kleinen würde eine Diskussion darüber nutzen, wie man die EU-Milliarden gerechter verteilt. Stattdessen habe es die CSU geschafft, dass ihnen besonderes Misstrauen entgegengebracht wird, kommentiert die Zeitung.
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