Eine Deckelung der Direktzahlungen für Mehrfamilienbetriebe habe mit Gerechtigkeit nichts zu tun, erklärte Bundesagrarministerin Ilse Aigner vergangenen Donnerstag bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV). Auch DRV-Präsident Manfred Nüssel hatte zuvor diese Meinung vertreten. Trotzdem werde Agrarkommissar Dacian Ciolos vermutlich eine Obergrenze für die Prämien vorschlagen, und ob die gegenwärtig noch wahrscheinliche Sperrminorität halten werde, sei leider fraglich, zitiert das Wochenblatt Westfalen-Lippe die Ministerin.
Politische „Geschenke“ hatte Aigner den Vertretern der Genossenschaften zumindest nicht mitgebracht. Dennoch waren die Hörer auf ihrer Seite. Auch bei der EEG-Novelle plädierte die Ministerin „pro Landwirtschaft“: Großanlagen zur Biogasproduktion dürften nicht zu stark gefördert werden, und kleine Einheiten auf landwirtschaftlichen Betrieben seien wichtige Elemente der Energiewende.
DRV-Präsident Nüssel forderte, dass bei der Energieerzeugung aus Biomasse die Verwertung von Reststoffen unbedingt intensiviert werden sollte, weil der Nahrungsmittelproduktion Vorrang eingeräumt werden müsse. Es gelte dabei auch, die Biogaserzeugung in die landwirtschaftliche Produktion einzubetten, um Wertschöpfung und Arbeitsplätze im ländlichen Raum zu halten. (kk)
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