Der Umsatz der rund 2 900 genossenschaftlichen Unternehmen in der deutschen Landwirtschaft ist 2009 gegenüber dem Vorjahr um schätzungsweise 13,1 % auf 37,7 Mrd. Euro gesunken. Davon geht der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) in seiner Schätzung aus. Maßgeblich für diesen deutlichen Rückgang ist ein Minus von 18,8 % auf 17,7 Mrd Euro bei den Warengenossenschaften, deren Anteil am Umsatz der Kooperativen damit um mehr als drei Prozentpunkte auf knapp 47 % fällt.
Prägend für den Geschäftsverlauf dieser Unternehmen waren dem DRV zufolge "konjunkturelle Sondereffekte sowie die anhaltende Preisvolatilität an den Rohstoff- und Devisenmärkten". Während der Absatz von Mineralölen und Brennstoffen weitgehend positiv verlaufen sei, habe die geringere Liquidität in der Landwirtschaft für rückläufigen Absatz in der Agrartechnik sowie bei Betriebsmitteln wie Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie Saatgut gesorgt. Mit dem verzeichneten Rückgang fällt der Umsatz auf das Mittel der Jahre 2004 bis 2008 zurück. Auch im Mischfutterbereich konnten die operativen Ergebnisse trotz günstiger Rohstoffpreise laut DRV nicht befriedigen.
Umsatzeinbußen von durchschnittlich 14,8 % auf 9,2 Mrd Euro schlugen laut der Schätzung für die milchwirtschaftlichen Unternehmen zu Buche. Bei einer um etwa 2,5 % beziehungsweise 600 000 t auf rund 28,5 Mrd t gestiegenen Milchmenge konnten Absatzrückgänge der letzten Jahre nicht aufgeholt werden. Für 2010 ist der Raiffeisenverband unter Hinweis auf die Situation am Weltmarkt für die milchwirtschaftlichen Verarbeiter verhalten optimistisch. Im Unterschied zum Jahresanfang 2009 sei kein Angebotsdruck an den internationalen Märkten erkennbar.
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