Die deutsche Futter- und Veredlungswirtschaft leide zunehmend unter den außerordentlich hohen Preisen für pflanzliche Futterrohstoffe, stellte Nüssel fest. Die politisch gewollte Forcierung des Einsatzes erneuerbarer Energien führe weltweit, aber insbesondere im flächenarmen Deutschland zu überproportional steigenden Rohstoffkosten. Zusätzlich werde das Ausweichen auf Importfuttermittel administrativ erschwert. Die strikte Nulltoleranz gegenüber gentechnisch veränderten Futtermittelrohstoffen aus Drittländern, die in der Europäischen Union noch nicht zugelassen seien, führe im Zusammenhang mit der zögerlichen EU-Zulassungspraxis zum Wegfall klassischer Importfuttermittel wie Maiskleber aus den USA, kritisierte der DRV-Präsident. Einfuhrverbote würden aber nur für die Futtermittelrohstoffe gelten, nicht aber für Lebensmittel, die in Drittländer mit Hilfe dieser Futtermittel erzeugt worden seien. Verbraucherschutz und Wertschöpfung blieben auf der Strecke, wenn die tierische Veredlung im wahrsten Sinne des Wortes ausgegrenzt wird, so Nüssel. Er warnte davor, dass sich die Agrarwirtschaft mit der Gewinnung von Bioenergie erneut in politisch stark abhängige Märkte begebe. International wettbewerbsfähig seien dagegen die tierische Veredlung pflanzlicher Rohstoffe und die Produktion von Nahrungsmittel in Deutschland. (22.10.07)
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