Die Bio-Betriebe in Deutschland dürfen laut der rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken nicht zum Verlierer der Reform der EU-Ökoverordnung werden. Das stellte sie im Gespräch mit dem DBV-Präsidium beim Bauerntag in Bad Dürkheim klar.
Laut Höfken nimmt die Verbrauchernachfrage stetig zu. Der Ökologische Landbau entwickele sich somit zu einem interessanten Produktions- und Marktsegment entwickele. Dem stimmte auch der DBV zu. Für eine stabile Entwicklung benötigten die Bio-Betriebe aber verlässliche und praktikable Rahmenbedingungen, so die Ministerin weiter.
Der von der EU-Kommission vorgelegte Vorschlag einer Reform der Öko-Verordnung genüge diesem Anspruch jedoch in keiner Weise. So drohe der Bruch mit dem bewährten System der Prozesskontrolle: Bislang wurde der Produktionsprozess im Ökolandbau kontrolliert, nach dem Willen der Kommission sollen künftig die Endprodukte kontrolliert werden. Darüber hinaus würde beispielsweise die Streichung bisheriger Ausnahmeregelungen aufgrund fehlender Praktikabilität die Weiterentwicklung der Bio-Betriebe ausbremsen, befürchtet auch DBV-Präsident Joachim Rukwied.
Bisher dürfen landwirtschaftliche Betriebsmittel wie Saat- oder Pflanzgut, Zuchttiere oder Eiweißfuttermittel auch im Bio-Betrieb in begrenztem Umfang aus konventioneller Erzeugung stammen, wenn keine Alternative aus ökologischer Produktion verfügbar ist. Diese Ausnahmen sollen laut Kommissionsvorschlag künftig nicht mehr möglich sein.
Verbesserungen seien jederzeit ohne Systemwechsel möglich, betonten die Ministerin und der Bauernpräsident. Sie forderten den Rat der EU-Agrarminister und das EU-Parlament auf, den Reformvorschlag in der jetzigen Fassung abzulehnen. Ministerin Höfken verwies auf ihre Bundesratsinitiative, die das gleiche Ziel verfolge
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