Mit 179,6 Milliarden Euro Umsatz und einem Zuwachs von 4,8 Prozent konnte die deutsche Ernährungsindustrie 2017 ein Rekordergebnis erzielen. Laut Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), ist sie damit die viertgrößte Industrie in Deutschland und der größte Lebensmittelproduzent in Europa.
Jedes siebte deutsche Industrieunternehmen ist ein Lebensmittelhersteller. "Die Branche ist zu 90 Prozent geprägt von kleinen und mittelständischen Unternehmen - also Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten - überwiegend im ländlichen Raum. Dem Mythos, dass nur wenige Unternehmen das produzieren, was bei den deutschen Verbrauchern auf den Tisch kommt, kann also ruhigen Gewissens widersprochen werden," so Minhoff. Die 10 größten Unternehmen der Ernährungsindustrie haben einen Umsatzanteil von gerade einmal 12 Prozent, die 100 Größten kommen auf 43 Prozent.
China und USA wichtigsten Drittstatten für Lebensmittelexport
Auf der Nachfrageseite konnte die Ernährungsindustrie 2017 sowohl im In- wie im Ausland gleichermaßen Zuwächse erzielen. Am kräftigsten legte das Auslandsgeschäft zu, die Lebensmittelexporte stiegen um 6,3 Prozent auf 60,1 Milliarden Euro. Dabei belebten sich sowohl die Exporte inner- wie außerhalb des Binnenmarktes. Nach der EU sind China, die USA und die Schweiz die wichtigsten Exportmärkte für verarbeitete Lebensmittel.
Die Exportquote der Ernährungsindustrie stieg im Vorjahresvergleich noch einmal um 0,5 Prozentpunkte auf 33,5 Prozent an. Der Hauptabsatzkanal bleibt jedoch das Inland, hier stiegen die Umsätze um 4,1 Prozent auf 119,4 Milliarden Euro.
Die insgesamt 6.044 Betriebe beschäftigten 595.506 Arbeitnehmer. Knapp zwei Drittel der Beschäftigten in der Ernährungsindustrie arbeiten in tarifgebundenen Unternehmen.