"Angesichts des gewaltigen Preisdrucks stehen die deutschen Bauern zum Jahreswechsel 2014/15 vor großen Herausforderungen, die nicht allein unternehmerisch zu meistern sind“, erklärte DBV-Präsident Joachim Rukwied zum anstehenden Jahreswechsel.
„Wir sind gleichzeitig gefordert, die Landwirtschaft weiterzuentwickeln, wettbewerbsfähig zu bleiben und mit den Anforderungen der Vermarktung und der Verbraucher Schritt zu halten. Dafür brauchen wir politische Verlässlichkeit“, stellte der Landwirt klar.
Zunehmende Umweltauflagen bei Düngung und Pflanzenschutz, Auflagen für die Tierhaltung und beim Stallbau sowie die Entscheidung für einen Mindestlohn verschlechtern die Wettbewerbsstellung der Betriebe in Deutschland, so Rukwied weiter. Gerade kleine und mittlere Betriebe würden durch eine Politik der Auflagen zur Aufgabe gezwungen. „Man kann nicht auf der einen Seite den Strukturwandel in der Landwirtschaft kritisieren und gleichzeitig vielen Betrieben mit verschärften gesetzlichen Auflagen, mit nationalen oder regionalen Sonderwegen die Entwicklungsperspektiven nehmen und aus der Produktion drängen. Eine solche Politik hilft uns allen nicht.“
Auch die Zuspitzung in der öffentlichen Diskussion über die moderne Landwirtschaft sieht Rukwied mit Sorge. „Die wiederkehrende Pauschalkritik an unserer Arbeitsweise durch Teile von Politik und Medien stößt auf großen Unmut bei den Bauernfamilien. Berechtigte Kritik löst notwendige Impulse für Problemlösungen und Weiterentwicklungen aus. Doch pauschale, unberechtigte Verurteilungen eines gesamten Berufsstandes sind nicht akzeptabel“, betonte der Bauernpräsident. Dies treffe die gut ausgebildete und verantwortlich handelnde Bauernschaft in ihrer Berufsehre und in ihrem Selbstverständnis.
„Meine Forderung für 2015 ist eine Politik, die uns Perspektiven erhält und die sich nicht von undifferenzierter und pauschaler Landwirtschaftskritik treiben lässt“, betonte der DBV-Präsident. So müsse endlich die vielfach angekündigte Entbürokratisierung auch tatsächlich umgesetzt und die zur betrieblichen Risikovorsorge wichtigen steuerlichen Schwankungsrücklage geschaffen werden, erklärte Rukwied. Auch gelte es, die Bauern besser vor zu starker Konzentration von Einkaufsmacht zu schützen.