Die Notwendigkeit, ausreichend Flächen für eine produktive und effiziente landwirtschaftliche Produktion zu sichern, hat DBV-Präsident Joachim Rukwied erneut herausgestellt. „Wir verlieren nach wie vor viel zu viel landwirtschaftliche Nutzfläche. Wir brauchen jeden Hektar, um unsere vielfältigen Aufgaben verantwortlich erfüllen zu können“, betonte Rukwied auf dem Landvolktag im Kreis Göttingen.
Land- und fortwirtschaftliche Nutzflächen seien kein beliebig verfügbares Allgemeingut. Der DBV-Präsident appellierte an die Verantwortlichen in Bund, Ländern und Kommunen, die Sorgen der Landwirte um ihre wichtigste Produktionsgrundlage ernst zu nehmen und endlich Maßnahmen gegen den fortschreitenden Flächenverlust zu ergreifen.
„Außerdem machen uns Auflagen und Einschränkungen bei der Bewirtschaftung von Acker- und Grünlandflächen zunehmend das Leben schwer“, kritisierte Rukwied die Politik. Aktuelles Beispiel seien die Planungen von Bund und Ländern für Natura-2000-Gebiete im Zuge der nationalen Umsetzung der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). „Sollte das Grünland unabhängig von seiner Schutzwürdigkeit unter eine absolute Veränderungssperre gestellt werden, würde das eine erhebliche Benachteiligung der Landwirte in Natura-2000-Gebieten und einen nicht akzeptablen Eingriff in das Eigentum bedeuten“, monierte der DBV-Präsident.
Auch bei Naturschutzgroßprojekten müsse sensibler mit den Anliegen der Landwirtschaft umgegangen und besser auf agrarstrukturelle Belange eingegangen werden. Ein Projekt wie beispielsweise das „Grüne Band“ entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze lasse sich nur gemeinsam mit den Bauern und Grundeigentümern umsetzen und nicht gegen sie.