Politische Rückenstärkung hat DBV-Präsident Joachim Rukwied angemahnt. „Meine Forderung für 2015 ist eine Politik, die uns Perspektiven erhält und die sich nicht von undifferenzierter und pauschaler Landwirtschaftskritik treiben lässt“, erklärte Rukwied am Montag in Berlin.
Angesichts eines gewaltigen Preisdrucks stünden die deutschen Bauern zum Jahreswechsel 2014/15 vor großen Herausforderungen, die nicht allein unternehmerisch zu meistern seien. Rukwied: „Wir sind gleichzeitig gefordert, die Landwirtschaft weiterzuentwickeln, wettbewerbsfähig zu bleiben und mit den Anforderungen der Vermarktung und der Verbraucher Schritt zu halten.“ Dafür brauche man politische Verlässlichkeit.
Besorgt äußerte sich der DBV-Präsident über die Zuspitzung in der öffentlichen Diskussion über moderne Landwirtschaft. Während berechtigte Kritik Impulse für notwendige Problemlösungen und Weiterentwicklungen auslöse, seien pauschale, unberechtigte Verurteilungen eines gesamten Berufsstandes nicht akzeptabel. Dies treffe die gut ausgebildete und verantwortlich handelnde Bauernschaft in ihrer Berufsehre und in ihrem Selbstverständnis.
Mit Nachdruck warnte Rukwied vor einer Verschlechterung der Wettbewerbsstellung der Betriebe in Deutschland durch zunehmende staatliche Reglementierungen. Gerade kleine und mittlere Betriebe würden durch eine Politik der Auflagen zur Aufgabe gezwungen. „Man kann nicht auf der einen Seite den Strukturwandel in der Landwirtschaft kritisieren und gleichzeitig vielen Betrieben mit verschärften gesetzlichen Auflagen, mit nationalen oder regionalen Sonderwegen die Entwicklungsperspektiven nehmen und aus der Produktion drängen“, kritisierte Rukwied.
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