Mit scharfer Kritik hat DBV-Präsident Joachim Rukwied auf die „wachsende Regelungswut“ der Politik reagiert. Es gebe bei den Bauernfamilien kein Verständnis mehr dafür, „wenn Bund und Länder ständig neue Gesetze und Verordnungen zur Tierhaltung verabschieden und die daraus resultierenden Investitionen sich wirtschaftlich nicht darstellen lassen", erklärte Rukwied am vergangenen Donnerstag auf dem Bauerntag des Kreisbauernverbandes Ansbach in Franken. Damit zerstöre die Politik die Zukunftsperspektiven vieler Tierhalter und heize den Strukturwandel an.
Der Bauernpräsident wies darauf hin, dass die heutigen Strukturen in der Schweine- und Geflügelhaltung durch politische Entscheidungen entstanden seien, die nun von denselben Politikern wieder kritisiert würden. Die Bauernfamilien würden sich dadurch zu Unrecht öffentlich angeprangert sehen. Die Nutztierhaltung in bäuerlichen Unternehmen sei das Rückgrat der deutschen Landwirtschaft.
„Wir müssen alles unternehmen, um sie zu erhalten und im Wettbewerb zu stärken“, forderte Rukwied. In den vergangenen Jahren hätten die Bauernfamilien erheblich in eine leistungsfähige Tierhaltung und in die Verbesserung der Haltungsbedingungen investiert. „Wir haben in Deutschland hohe Standards beim Tierschutz und beim Tierwohl erreicht und die Wertschöpfung in den ländlichen Regionen verbessert“, so der DBV-Präsident. Gleichzeitig stehe man für eine von Bauernfamilien verantwortungsvoll und unternehmerisch geführte, in der Region verankerte Tierhaltung. Dies gewährleistet nachhaltiges Wirtschaften. Das dürfe die Politik nicht aufs Spiel setzen, warnte Rukwied.