Verbände wie die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und der Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM) präsentieren sich allzu gerne als Anwalt der kleinen Betriebe. Mehr noch: Sie bezeichnen den DBV als Interessenvertreter der „Agrarindustrie“.
Gleichzeitig sitzen im Präsidium des Bauernverbandes ausschließlich Vertreter von überdurchschnittlich großen Wachstumsbetrieben. Ob an dieser Kritik etwas dran ist, wollte das Wochenblatt Westfalen-Lippe von DBV-Präsident Joachim Rukwied wissen.
Dieser stellte im Interview klar, dass die Zukunftsfähigkeit eines Betriebes nicht an der Tierzahl oder der Betriebsgröße abhängt. „Ich habe mich schon immer dagegen gewehrt, dem Bauernverband das Motto „Wachse oder Weiche“ zu unterstellen. Der Bauernverband setzt sich unabhängig von der Größe für die Interessen der deutschen Landwirte ein.
Dass derzeit nur Vertreter großer Betriebe im Führungskreis sitzen, ist laut Rukwied das Ergebnis des demokratischen Systems. „Wir sind ein basisdemokratischer Verband. Die Ortsvereine wählen ihre Ortslandwirte, die wiederum den Kreisvorsitzenden wählen. So geht das dann zur Landes- und Bundesebene weiter. Jeder ist eingeladen, sich zur Wahl zu stellen.“
Rukwied jedenfalls bekomme viel positive Rückmeldung zu seiner Person. Und Kritik gebe es halt immer, das müsse man aushalten. „Ich frage dann nach und versuche, die andere Sichtweise zu verstehen“, so der 53-Jährige Landwirt aus Eberstadt.
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