Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt setzt auf direkte Verhandlungen mit der russischen Regierung. „Wir müssen mit Russland über den Einfuhrstopp europäischer Lebensmittel im Gespräch bleiben“, erklärte der Minister vergangene Woche gegenüber AGRA-EUROPE.
Schmidt kündigte an, er werde in Kürze nach Moskau reisen, um mit der russischen Seite über ein Ende des Embargos gegen EU-Lebensmittel zu verhandeln. Das gemeinsame Ziel der EU-Agrarminister sei es, dieses einseitige Embargo Russlands zu beenden.
Positiv wertet Schmidt den Beschluss der Europäischen Union von letzter Woche zur weitgehenden Aufhebung der Sanktionen gegen Weißrussland. Auch in der Agrarwirtschaft wurde die Entscheidung der EU-Außenminister begrüßt. Er erinnerte daran, dass die Sanktionen gegen Weißrussland im Jahr 2010 aufgrund der damaligen Lage der Menschenrechte, der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit in dem Land verhängt worden seien. Sie hätten nicht den Agrarbereich betroffen.
Der Sprecher der German Export Association for Food und Agriproducts (GEFA), Dr. Franz-Georg von Busse,sieht in der Reise Schmidts nach Russland ein wichtiges Signal für die weitere Annäherung und den Ausbau der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen.
Unterdessen mahnte der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Manfred Nüssel, verstärkte Bemühungen zur Belebung des Exports an. Angesichts des großen Mengen- und Preisdrucks auf den Agrarmärkten habe die Erschließung neuer Drittlandmärkte „höchste Priorität“.