Zu einer stärkeren Nutzung sozialer Netzwerke und Medien hat der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Werner Schwarz, den landwirtschaftlichen Berufsstand aufgerufen. Laut Schwarz vollziehe sich gerade im Bereich der Kommunikation ein tiefgreifender Wandel in der Gesellschaft. Jeder könne heute mit Hilfe moderner Technik jederzeit mit jedem kommunizieren. Die dabei eigentlich begrüßenswerte Meinungsfreiheit unterliege jedoch praktisch keiner Kontrolle, was echte Risiken mit sich bringe.
Der DBV-Vizepräsident verwies dazu auf persönliche Erlebnisse vom letzten Jahr mit einer Webcam im eigenen Sauenstall. Diese habe ungeachtet des angestrebten Transparenz- und Diskussionsangebots für eine gewaltige Welle der Empörung gesorgt, bei der die negativen Meinungen die positiven Wortmeldungen bei weitem überwogen hätten.
Schwarz zufolge haben sich die Wogen inzwischen geglättet, Webcam und Sauenstall stehen immer noch. Der DBV-Vizepräsident stellte aber die Frage, wie die Diskussion ein Jahr zuvor wohl ausgesehen hätte, wenn die deutschen Schweinehalter ebenfalls ihre Stimme bei Facebook, Twitter und Co erhoben hätten.
Ihm zufolge hat die damalige Episode zumindest deutlich gemacht, dass die Tierhalter sich besser in diese öffentliche und neue Form der Kommunikation einbringen müssen. Die Bauern müssten einsehen, dass sie einer zunehmend kritischen Öffentlichkeit gegenüberstünden. Umso wichtiger werde es, auch die modernen Medien zu nutzen, betonte Schwarz. Mit Blick auf diese Herausforderungen kündigte er an, dass sich der DBV 2014 intensiv mit den sozialen Netzwerken beschäftigen werde.