Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer hat in einem Schreiben Bundeskanzlerin Angela Merkel gebeten, zeitnah einen nationalen Milchgipfel einzuberufen. Unter Beteiligung aller Marktpartner seien auf höchster politischer Ebene die aktuellen Probleme anzupacken, so die Bayerische Landesregierung.
Seehofer sagte: "Durch den anhaltenden und drastischen Milchpreisverfall sind viele Milchbauern in Deutschland in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. Wir müssen sie deshalb erstens ergänzend zu den erst 2010 möglichen Begleitmaßnahmen im Rahmen des EU-Milchfonds mit weiteren nationalen Hilfen unterstützen." Nach seinen Worte solle auch die Aussetzung der im Rahmen des Health Check beschlossenen insgesamt 5-prozentigen Milchquotenerhöhung angestrebt werden. Damit sollen neben absatzbegünstigenden Maßnahmen auch angebotsdisziplinierende Maßnahmen den Milchmarkt und damit den Milchpreis beleben und stabilisieren. Seehofer hat die Kanzlerin gebeten, dies im Rahmen des nächsten Rats der Regierungschefs anzusprechen, mit dem Ziel, zu einer den EU-Milchmarkt entlastenden Entscheidung zu kommen. Der Bayerische Ministerpräsident machte zudem deutlich, dass auch beim Lebensmitteleinzelhandel Handlungsbedarf bestehe. Er kritisierte, dass Milchprodukte immer wieder als Lockangebote missbraucht würden.