Wie die taz vergangene Woche unter Berufung auf Schmeiser berichtete, hat das Unternehmen in einer außergerichtlichen Einigung die Verantwortung für die Kontamination seiner Felder mit gentechnisch veränderten Raps übernommen und den entstandenen Schaden ersetzt. Monsanto habe bestätigt, dass es eine Einigung gegeben habe, so die Zeitung weiter. Schmeiser war weltweit bekannt geworden, als Monsanto ihn im Jahr 1998 beschuldigte, auf seinen Feldern gentechnisch veränderten Raps anzubauen, ohne dafür Lizenzgebühren zu zahlen. Der Landwirt argumentierte, er habe niemals Monsanto-Raps gesät; vielmehr seien seine Felder durch Pollenflug von den Nachbarfeldern kontaminiert worden. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit entschied das oberste kanadische Gericht 2004, dass Monsantos Patent rechtmäßig ist und der Konzern damit der Eigentümer von Schmeisers Ernte sei. Die Schadenersatzforderungen von Monsanto wies das Gericht damals zurück, weil dieser keine Vorteile aus den Gen-Pflanzen gezogen habe. Als Schmeiser im Jahr 2005 erneut Monsanto-Rapspflanzen auf seinen Feldern fand, ließ er diese professionell entfernen und schickte dem Konzern die Rechnung über 660 Dollar. Monsanto wollte nach Angaben Schmeisers jedoch nur unter der Bedingung zahlen, dass über den Fall Stillschweigen bewahrt würde und rechtliche Schritte für die Zukunft ausgeschlossen würden. Dies lehte Schmeiser ab und zog stattdessen vor Gericht. Kurz vor der Gerichtsverhandlung am vergangenen Mittwoch habe Monsanto dann seine Forderungen akzeptiert und Verantwortung für die Kontamination eingeräumt, berichtet Schmeiser. Der Konzern sieht das allerdings etwas anders. So entspreche die Einigung im Wesentlichen dem, was das Unternehmen zuvor angeboten habe.
Für den Landwirt ist die Entscheidung dennoch ein Präzedenzfall. Das Eingeständnis öffne den betroffenen Bauern auf der ganzen Welt nun den Weg für Schadenersatzforderungen an Monsanto, zitiert die taz den Kanadier.