Optimistisch beurteilt der Vorsitzende vom Fachausschuss Schweinefleisch des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Johannes Röring, die Erfolgschancen der Tierwohl-Initiative. Die angestrebte Branchenlösung sei „besser als alle bisherigen Versuche, den Tierschutz in der Nutztierhaltung voranzubringen“, sagte Röring in Berlin.
Der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) verwies auf den geringen Erfolg der bisherigen Tierschutzlabels in Deutschland, von denen er viele habe „kommen und gehen sehen“. Röring betonte erneut, dass dem Lebensmittelhandel die Schlüsselrolle für das Gelingen der Initiative zukomme. Derzeit hätten rund 90 % der Fleisch verkaufenden Handelsunternehmen ihre Bereitschaft zur Mitwirkung bekundet. Sie müssten die Mittel aufbringen, die über eine Clearingstelle den Landwirten als Ausgleich für ihre Mehrkosten ausgezahlt würden. Bezahlt werden müsse die Weiterentwicklung der Tierhaltung aber letzten Endes von den Verbrauchern. Röring sprach von einem „Soli auf Fleisch“, um die Tierhaltung in Deutschland merklich nach vorne zu bringen.
Prof. Achim Spiller von der Universität Göttingen kündigte für den kommenden Sommer ein Beiratsgutachten mit Empfehlungen zur Nutztierhaltung an. Darin werde man eingehend die bestehenden Optionen darlegen. Ziel müsse es sein, den gesellschaftlichen Erwartungen besser gerecht zu werden, ohne dadurch ein Abwandern der Tierhaltung aus Deutschland zu verursachen, so der Agrarökonom.
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