Am Wochenende trifft sich der CSU-Vorstand im Kloster Banz zur Klausur und will dabei auch mit DBV-Präsident Gerd Sonnleitner sprechen. Neben der katastrophalen Lage der Landwirtschaft und vor allem der Milchbauern dürfte es dabei auch um die Politik Sonnleitners gehen, erwartet die Süddeutsche Zeitung. Denn der Bauernpräsident habe die CSU-Spitze in den vergangenen Tagen gehörig vor den Kopf gestoßen. Was war geschehen? Ministerpräsident Horst Seehofer und Bayern Landwirtschaftsminister Helmut Brunner wären bei einem Krisengespräch zum Milchmarkt vor einigen Wochen mit Gerd Sonnleitner übereingekommen, dass die CSU all ihren Einfluss in Brüssel geltend machen werde, damit die EU ihre aktuelle Deregulierungspolitik aussetzt und die "Milchschwemme" auf den Markt stoppt. Noch bevor Ministerin Ilse Aigner jedoch in Brüssel vorstellig werden konnte, habe der DBV-Vorstand kurzfristig EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel in Brüssel getroffen. Dabei wären sich alle einig gewesen, dass die aktuelle Milchkrise "nicht mit einer erneuten Quotendiskussion zu lösen" sei. Die Milchlieferungen der Bauern seien eh rückläufig, man solle sich auf Absatzförderungen konzentrieren (wir berichteten am 20.3.). Mit diesem Vorgehen habe Sonnleitner Aigners Vorstoß torpediert, bevor sie ihn vor ihren Agrarminister-Kollegen überhaupt vorbringen konnte, laute nun nach Informationen der Süddeutschen Zeitung der Vorwurf aus der CSU-Parteizentrale. Nach dem Gespräch Fischer Boels und Sonnleitners sei Aigner ohne Chance gewesen.
${intro}