Das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) von Mecklenburg-Vorpommern hat in Nachkontrollen von Futtermitteln bei dem Erzeugerzusammenschluss Fürstenhof (EZ) in 5 von 29 Proben erhebliche Überschreitungen von Pflanzenschutzmittelgrenzwerten nachgewiesen. Der EZ ist Öko-zertifiziert.
Daraufhin sind alle Betriebe des Zusammenschlusses in Mecklenburg-Vorpommern, bis auf die Gut Dahlwitz Ei GmbH, die diese Futtermittelcharge nicht bekommen hat, durch das LALLF gesperrt worden. Es gilt für sie ein Öko-Vermarktungsverbot.
Mit den Grenzwertverletzungen wurden die Vorschriften des ökologischen Landbaus massiv verletzt. Eine Gesundheitsgefahr für Verbraucher bestand nach den vorliegenden Untersuchungsergebnissen u.a. bei Eiern nicht, weil bei allen Proben in den betroffenen Betrieben keine Rückstände festgestellt wurden.
„Ich bin maßlos enttäuscht von dieser Entwicklung, dass ein Lebensmittelproduzent seiner Verantwortung im Umgang mit Futter- und Lebensmitteln nicht vollumfänglich gerecht wurde", erklärte Agrarminister Dr. Till Backhaus. "Einerseits können wir froh sein, dass die behördliche Kontrolle gut gearbeitet hat. Andererseits müssen wir allerdings festhalten, dass die Eigenkontrolle der Betriebe über einen langen Zeitraum nicht funktioniert hat. Das erschüttert mich sehr und ist eine schlechte Nachricht für den ökologischen Landbau insgesamt."
Der Vertrauensverlust ist laut dem SPD-Politiker groß und könne nur durch ein absolut transparentes und konsequentes Verfahren begrenzt werden.
Futter aus den Niederlanden
Der Erzeuger-Zusammenschluss Fürstenhof GmbH (EZ) hat mit Pflanzenschutzmitteln (PSM) belastetes Futter – aus den Niederlanden importierter Sonnenblumenkuchen – in seinen Betrieben eingesetzt.
Inzwischen ist bekannt, dass auch Chargen des gleichen Lieferanten an ein Futtermittelwerk in Eldena geliefert wurden. Obwohl die Ergebnisse der Proben noch nicht vorliegen, wurde vorsorglich eine Sperrrung verfügt. Alle belieferten Tierhalter in Mecklenburg-Vorpommern erhielten ein vorläufiges Öko-Vermarktungsverbot. Ob noch weitere Betriebe beliefert wurden, wird derzeit geprüft.