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Staatl. Tierwohllabel: Noch immer ganz am Anfang

Ein Kommentar von Anselm Richard, Chefredakteur des Wochenblatts für Landwirtschaft und Landleben: Christian Schmidt muss sich nicht umgewöhnen. Schon im Januar, als er die ersten Pläne für das staatliche Tierwohllabel vorstellte, erntete er dafür mehr Kritik als Lob. Jetzt ist es nicht anders.

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Kommentar von Anselm Richard, Chefredakteur des Wochenblatts für Landwirtschaft und Landleben:


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Christian Schmidt muss sich nicht umgewöhnen. Schon im Januar, als er die ersten Pläne für das staatliche Tierwohllabel vorstellte, erntete er dafür mehr Kritik als Lob. Jetzt ist es nicht anders. Der CSU-Politiker findet für sein Projekt keine echten Partner.


Kaum hatte der Minister die Kriterien öffentlich gemacht, an denen sich die Schweinehalter demnächst orientieren sollen, verkündete der Tierschutzbund, dass er dabei nicht mehr mitspielen will. Alles sei nicht abgestimmt; die Anforderungen gingen ihm wohl nicht weit genug.


Andere Tierschutz-Organisationen haben auch schon die Mitarbeit aufgekündigt. Als „Mogelpackung“ ver­unglimpfen sie jetzt das geplante Label. Der Verbraucherzentrale Bundesverband ist ebenfalls unzufrieden und fordert eine Orientierung der Anforderungen an denen des Tierschutzbundes. 


Jetzt sitzt Schmidt in der Klemme. Denn die Landwirtschaft ist mit seinen Plänen auch nicht glücklich. Manche halten die Anforderungen für überzogen oder schlichtweg für zu kostspielig. Andere vermissen eine klare Positionierung im Zusammenspiel mit der Initiative Tierwohl (ITW). Im schlimmsten Fall könnte das neue Label das ITW-Zeichen ausbremsen und dieses erste erfolgversprechende Programm zunichtemachen.


Aller Kritik zum Trotz ist es in der Praxis angekommen und sorgt dort für bessere Haltungsbedingungen in vielen Betrieben. Die ITW erzielt mit diesem System Mehrerlöse und reicht sie an die Bauern weiter. Wie mit dem staatlichen Label höhere Preise durchgesetzt werden sollen, ist dagegen bisher unklar.


Christian Schmidt und seine Fachleute im Ministerium wissen, dass ohne echte Mehrerlöse für die Bauern seine Idee zum Scheitern verurteilt ist. Aber die Erkenntnis, dass dafür „ein Bündnis der Wertschöpfungskette vom Bauern über den Supermarkt bis zum Verbraucher“ gebraucht wird, ist weder neu noch gründet sich dieses Bündnis von allein. Zwar ist jetzt klar, was die Bauern demnächst zusätzlich leisten sollen, aber wer das bezahlt, bleibt offen. 70 Mio. € für Marketingmaßnahmen reichen nicht!


Bis auf Weiteres gibt es also weiter das Zeichen der ITW, das von vielen gescholten wird. Dazu das Siegel des Tierschutzbundes, das aber im Markt praktisch keine Bedeutung hat. Und dann – vielleicht – vom kommenden Jahr an das neue staatliche Label. Der Weg dahin ist noch weit, und im Herbst ist erst einmal Bundestagswahl.

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