Wissenschaftler haben in einer Allergiestudie den Einfluss der Stallumgebung auf das Immunsystem von Mäusen untersucht. Wie der Schweizerische Nationalfonds (SNF) dazu mitteilte, verglichen die Forscher von den Unikliniken Genf die allergischen Hautreaktionen, den Immunstatus und die Darmflora bei drei Gruppen von Mäusen. Eine Gruppe sei in einem Kuhstall geboren und aufgewachsen, eine weitere Gruppe kam im Alter von vier Wochen in den Stall, die dritte Gruppe wuchs im Labor auf.
Die Mäuse wurden einem künstlichen Allergen ausgesetzt und die Stärke der Reaktionen gemessen. Nach Angaben des SNF waren die Reaktionen der im Stall geborenen und aufgewachsenen Tiere deutlich schwächer als die der Tiere aus Laborhaltung. Die Reaktionen der nach vier Wochen in den Stall verbrachten Tiere waren stärker als die der dort geborenen, lagen aber unter denen aus der Laborhaltung.
Laut Eigenmann passen diese Ergebnisse zu früheren Studien. Es sei bekannt, dass die Kinder von Bäuerinnen, die während der Schwangerschaft im Stall gearbeitet haben, weniger Probleme mit Allergenen hätten. Auch der Vergleich des Immunstatus anhand von Abwehrzellen und Signalstoffen habe ähnliche Ergebnisse geliefert; es hätten sich deutliche Unterschiede zwischen den Gruppen gezeigt.
Das Immunsystem der Stallmäuse sei dauerhaft aktiviert gewesen, gleichzeitig aber stark reguliert. Eigenmann schließt daraus, dass das Immunsystem lerne, die eigene Reaktion zu moderieren. Die Untersuchung der Darmflora habe auch Unterschiede zwischen den Stall- und Labormäusen bei der Vielfalt und Art der Mikroorganismen ergeben. Einige Viren seien in den Stallmäusen zahlreicher vorhanden und daher potentiell für die Unterschiede in den Immunreaktionen mitverantwortlich.