Im Dezember 2017 erzielte die deutsche Ernährungsindustrie einen Umsatz von 15,3 Mrd. Euro und erreichte damit ein Wachstum um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Preisbedingt war der Absatz für Lebensmittel um 0,6 Prozent geringer als im Dezember 2016, teilt die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungswirtschaft (BVE) mit.
Positiv entwickelte sich dagegen das Exportgeschäft, in dem ein Umsatz von 4,8 Milliarden Euro erwirtschaftet wurde. Im Vorjahresvergleich entspricht dies einem Zuwachs von 1,4 Prozent. Das Umsatzwachstum und der konjunkturelle Aufschwung setzten für die Unternehmen Anreize die Produktion von Lebensmitteln zu verstärken. Verglichen mit dem Vorjahr erhöhte sich der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex um 2,2 Prozent.
Die Ernährungsindustrie ist laut BVE zunehmend in die globalen Lebensmittellieferketten integriert. Für viele Unternehmen sei der internationale Handel eine wichtige Absatz- und Ertragsstütze. Daher wünschten sich die mittelständischen Unternehmen von der Politik mehr Bürokratieabbau sowie die Öffnung neuer Wachstums- und Absatzkanäle.
Agrarrohstoffmärkte
Die Preise an den Agrarrohstoffmärkten hängen von Angebot und Nachfrage ab. Preisschwankungen können beispielsweise auf wechselnde Ernteerträge aufgrund der Witterungsbedingungen, aber auch auf Wechselkursschwankungen zurückgehen. Der Abwärtstrend des HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel setzte sich im Januar 2017 fort. Im Vormonatsvergleich reduzierte sich der Index um 1,8 Prozent und war mit 21,5 Prozent deutlich unter dem Wert aus dem Vorjahr. Trotz dieser Entwicklung sind die Rohstoffpreise im intensiven Wettbewerb der Branche einer der wichtigsten Kostenfaktoren.
Ausblick: Geschäftsklima
Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Im Februar 2018 waren die Unternehmen der Ernährungsindustrie zurückhaltender als im Vormonat und Vorjahr in ihrer Beurteilung und den Erwartungen an die Geschäftslage, dennoch konnte das Geschäftsklima sein positives Vorjahresniveau halten. Die verschiedenen Indikatoren der Unternehmensbefragung entwickelten sich durchwachsen. Während beispielsweise die Erwartungen der Unternehmen an die Verkaufspreise oder das Exportgeschäft zurückhaltender waren, wurde die Entwicklung der Produktion und der Auftragsbestände positiver bewertet.
Konsumklima und Verbraucherpreise
Im Februar stieg das Konsumklima um 0,2 auf 11,0 Punkte. Die leicht gedämpften Erwartungen an Konjunktur und Einkommen werden durch die guten Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt gestützt. Dadurch sind die Verbraucher weiter bereit qualitativ hochwertige Lebensmittel zu konsumieren und dafür auch mehr Geld zu bezahlen. Im Januar stiegen die Preise für Lebensmittel um 0,8 Prozent zum Vormonat bzw. um 2,9 Prozent im Vorjahresvergleich. Währenddessen reduzierten sich die Verbraucherpreise im Vormonatsvergleich um 0,7 Prozent und damit um 1,6 Prozent über dem Vorjahresniveau.