Die deutschen Verbraucher mussten zwar in den vergangenen Jahren wieder etwas mehr für Lebensmittel ausgeben, im langjährigen Zeitvergleich sank der Anteil der Nahrungsmittelkosten in Bezug auf die Konsumgüter aber deutlich. Der Grund für diesen Langfristtrend liegt in den Einkommenssteigerungen und in dem unterdurchschnittlichen Anstieg der Nahrungsmittelpreise, heißt es im Situationsbericht des DBV. Der höhere Lebensstandard komme hier besonders in zunehmenden Ausgaben für Wohnen, Verkehr, Freizeitaktivitäten und Gesundheitspflege zum Ausdruck.
Der Anteil der landwirtschaftlichen Verkaufserlöse an den Verbraucherausgaben für Nahrungsmittel inländischer Herkunft ist im zweiten Jahr in Folge gestiegen und lag 2012 bei 25,0 %. Anfang der 70er Jahre lag der entsprechende Anteil mit 47,5 % fast doppelt so hoch. Bei Milch- und Milcherzeugnissen betrug der Anteil in 2012 38 %, bei Fleisch- und Fleischwaren 24 %. Am niedrigsten ist der Erlösanteil nach wie vor bei Brotgetreide und Brotgetreideerzeugnissen mit knapp 7 %.
Getreidepreise haben geringe Auswirkungen auf den Brotpreis
Auch landwirtschaftliche Erzeugerpreise für Backweizen von 200 Euro je Tonne stellen nur einen geringen Kostenfaktor bei der Brotherstellung dar. So entfallen bei einem Brötchen weniger als 7 % des Preises auf seinen Getreideanteil. Für die Herstellung eines Brötchens benötigt der Bäcker etwa 34 Gramm Mehl. Bei einem Ausmahlungsgrad von rund 75 % sind das lediglich 45 Gramm Weizen. Um den Brötchenpreis um nur einen Cent anzuheben, müsste sich der Getreidepreis verdoppeln. Schwerwiegender in der Preiskalkulation der Bäcker schlagen sich dagegen die Kosten für Energie und Löhne nieder. (Weitere Statistiken aus dem aktuellen Situationsbericht...)
Grafiken