Für die EU-Hersteller sollte die Desinfektion von Geflügelfleisch mit Chlorwasser jedoch weiterhin verboten bleiben. Die Kommission müsse alles in ihrer Macht stehende unternehmen, um dieses Handelsproblem einer raschen Lösung zuzuführen, mahnt der SPD-Politiker. Für die Vereinigten Staaten sei diese Angelegenheit eine "Top-Priorität" und ein Test dafür, ob die EU tatsächlich "pro-amerikanisch" eingestellt sei. Die Kommission müsse sich bewusst sein, dass der Gemeinschaft ernste Probleme in ihren Beziehungen zur derzeitigen US-Regierung und im Transatlantischen Wirtschaftsrat (TEC) drohten. Verheugen ist einer der Kovorsitzenden des TEC, der das nächste Mal im Juni dieses Jahres zusammenkommt. Innerhalb der Brüsseler Behörde stieß der deutsche Kommissar auf entschiedenen Widerstand. Die europäischen Erzeuger hätten große Investitionen unternommen, um die Salmonellen-Belastung in ihren Beständen zu reduzieren, hieß es aus dem Umfeld von EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel. Eine Entscheidung abseits der Wissenschaft sei nicht möglich. Die Bundesregierung unterstützt hingegen dem Vernehmen nach die Initiative Verheugens. Bei der Vorbereitung des letzten EU-Gipfeltreffens hätten Deutschland, Spanien und Dänemark darauf gedrängt, den Geflügelfleisch-Streit mit den Vereinigten Staaten vor Juni dieses Jahres beizulegen.
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