Im Austausch mit Wissenschaftlern der Universität München und Experten vom Deutschen Tierschutzbund hat die PHW-Gruppe für ihre Marke Wiesenhof ein neues Konzept zur Geflügelaufzucht entwickelt, das eine besonders tiergerechte Haltung vorsieht. Unter der Bezeichnung „Privathof-Geflügel“ wird das Unternehmen ab Oktober neben Biogeflügel ein weiteres Produkt aus alternativer Haltung anbieten und damit nach eigenen Angaben dem Wunsch von Verbrauchern nachkommen.
Bei der Aufzucht von „Privathof-Geflügel“ sollen nach Unternehmensangaben Tierwohlaspekte die zentrale Rolle spielen. Eine gegenüber herkömmlichem Geflügel langsamer wachsende Rasse, eine längere Aufzuchtdauer, eine geringere Besatzdichte und Auslauf in einem überdachten Wintergarten kennzeichneten das neue Konzept. Zudem trügen Strohballen, Picksteine und Sitzstangen im Stall dazu bei, dass die Tiere ihre natürlichen Verhaltensweisen besser ausüben könnten.
Der Vorstandsvorsitzende der PHW-Gruppe, Peter Wesjohann, wies darauf hin, dass das Thema Tierschutz die öffentliche Diskussion immer stärker bestimme. Ein Teil der Verbraucher wünsche sich geänderte Haltungsbedingungen für Nutztiere. Tatsache sei aber auch, dass viele Verbraucher zögerten, für ein Extra an Tierwohl mehr Geld auszugeben.
Laut Wesjohann hat Wiesenhof diese Erfahrung bereits mit höherpreisigen Hähnchen aus der Auslaufhaltung gemacht. Das sogenannte „Weidehähnchen“ habe nicht genügend Käufer gefunden, obwohl das Konzept 2004 mit dem Tierschutzpreis der bayerischen Staatsregierung ausgezeichnet worden sei. Durch das „Weidehähnchen“ und das Biogeflügel verfüge Wiesenhof über einen großen Erfahrungsschatz mit alternativen Haltungsformen in der Geflügelbranche, sagte Wesjohann. Dieses Know-how fließe nun in die Entwicklung von „Privathof-Geflügel“ ein. (AgE)
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