Hohe Erwartungen hat die Wirtschaft an das federführend vom Deutschen Tierschutzbund (DTB) entwickelte neue Tierschutzlabel, das mit Beginn des kommenden Jahres in den Markt eingeführt werden soll. Das Schlachtunternehmen Vion bestätigte vergangene Woche auf Anfrage, das Label zu nutzen. Das Unternehmen will im ersten Jahr 40 000 Schweine unter dem neuen Label vermarkten. Dabei gehe es zunächst um Frischware, nach einer Anlaufphase auch um eine Weiterverarbeitung zu Wurst und Schinken.
Das Marktpotential für Fleisch aus besonders tiergerechter Erzeugung wird in der Düsseldorfer Konzernzentrale auf 10 % bis 15 % veranschlagt. Man gehe davon aus, dieses Segment in einem Zeitraum von fünf Jahren erschließen zu können, heißt es bei Vion.
Impulse für sein Privathof-Geflügelkonzept verspricht sich der Geflügelkonzern Wiesenhof von der Nutzung des DTB-Labels. Bei Wiesenhof wird davon ausgegangen, dass mit dem Labelstart Anfang Januar 2013 die Zahl von 100 000 Tieren, die derzeit wöchentlich als „Privathof-Geflügel“ vermarktet werden, gesteigert werden kann, ohne dies jedoch genauer beziffern zu können. Aufgrund eigener Marktstudien schätzt Wiesenhof mittelfristig das Marktpotential für sein besonders tierschutzgerecht erzeugtes Geflügel auf 2 % bis 5 %.
Tierschutzbundpräsident Thomas Schröder begründete die Entwicklung des Tierschutzlabel mit der Untätigkeit der Politik im Bereich der Fleischkennzeichnung. Der Verband vergibt das Tierschutzlabel für Fleisch und Fleischerzeugnisse zunächst für Produkte von Masthühnern und Mastschweinen, und zwar in einer Einstiegs- und einer Premiumstufe.
Das Markenfleischprogramm NEULAND erfülle mit seinen Vorgaben die Anforderungen der Premiumstufe des Labels bereits jetzt. (AgE)
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