Günter Tissen, Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker, fordert das sofortige Aus für gekoppelte Zahlungen: „Bundesministerin Klöckner muss ihren Vorsitz im EU-Agrarrat nutzen, um die gekoppelten Zahlungen für den Zuckerrübenanbau zu stoppen."
Stand heute würden elf EU-Mitgliedsstaaten ihre Zuckerrübenanbauer mit gekoppelten Zahlungen subventionieren. Das verschaffe Zucker aus diesen Ländern einen Preisvorteil von 30 % gegenüber Zucker Made in Germany, prangert Tissen an. "Das ist nicht fair, das bedroht den Rübenanbau in Deutschland und damit auch die Zuckerfabriken in unseren ländlichen Regionen.“
Deutschland hat gekoppelte Zahlungen bereits im Jahr 2013 abgeschafft. Tatsächlich sind die Zahlungen an Voraussetzungen gebunden, die heute – das zeigt eine Studie der Universität Wageningen – nicht mehr vorliegen, erklärt der WVZ-Chef weiter. Daher habe sich auch Julia Klöckner öffentlich für ein Auslaufen der Zahlungen ausgesprochen.
„Ich erwarte, dass Klöckner Wort hält und sich dafür stark macht, die Zahlungen zu stoppen. Wenn wir die Landwirtschaft in der EU nachhaltig aufstellen wollen, müssen wir sicherstellen, dass landwirtschaftliche Familienbetriebe auch künftig ein auskömmliches Einkommen erzielen können. Das geht nur mit Fair Play. Deshalb muss Schluss sein mit solchen Wettbewerbsverzerrungen“, so Günter Tissen.