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190 Biobauern vermarkten über die Ökofranken e.G.

Lesezeit: 4 Minuten

Bei der geringen Dichte an Biobauern und unseren kleinen Strukturen wären viele Öko-Betriebe in Oberfranken allein kaum marktfähig, begründet Hans Küfner die Notwendigkeit einer regionalen Vermarktungs-Organisation für ÖkoProdukte. Deshalb hat der Bio-Milcherzeuger aus dem Landkreis Bayreuth bereits 1991 zusammen mit weiteren Landwirten die Ökofranken e. G. aus der Taufe gehoben. Das Besondere der Vermarktungs-Organisation: Sie ist verbandsunabhängig. Die Mehrzahl der 190 Genossen sind Bioland- und Demeter-Betriebe. Etwa 20 Mitglieder wirtschaften nach EU-BioRichtlinien, gehören aber keinem Verband an. Hauptziel der Ökofranken ist, die Erzeugnisse der Biobauern in Oberfranken zu bündeln und stabile Absatzwege aufzubauen, damit sie kostendeckende Bio-Zuschläge erlösen. 12 Mio. kg Milch pro Jahr Bei Milch hat die Genossenschaft ihr Ziel bereits erreicht. Sie vermarktet inzwischen pro Jahr 12 Mio. kg Milch an zwei Molkereien vor Ort und bündelt damit fast die komplette Bio-Milch in der Region Oberfranken und den angrenzenden Gebieten. Vor sechs Jahren wurden dort noch 70 % der Bio-Milch konventionell vermarktet. Zwei Drittel der Milch gehen an die Molkerei Coburg-West, der Rest an die Käserei Bayreuth. Weil beide Molkereien nur die Einhaltung der EUBioRichtlinien fordern, kann die Milch unabhängig von der Verbandsmitgliedschaft erfasst werden. Deshalb halten sich auch die Erfassungskosten mit 2,5 Cent pro kg halbwegs in Grenzen. Der Grundpreis (inkl. S-Zuschlag, ohne MwSt.) beträgt derzeit 35,05 Cent pro kg Milch. Das entspricht einem Öko-Zuschlag von etwa 5 Cent pro kg Milch. 6 000 t Öko-Getreide Auch bei Körnerfrüchten ist die Genossenschaft gut im Geschäft. Pro Jahr vermarktet die Ökofranken e. G. für ihre Mitglieder etwa 6 000 t Öko-Getreide und Leguminosen. Es besteht zwar keine Andienungspflicht. Aber in der Regel vermarkten unsere Mitglieder ihre komplette Verkaufsmenge über uns, freut sich Vorstandsmitglied Herbert Kunick. Abnehmer sind Brotfabriken, Bäckereien, Mälzereien, Kraftfutterwerke und ÖkoBauern, die Futtergetreide zukaufen. Gerade für frühzeitige Lieferzusagen an Großkunden benötigt der Vermarkter ein ausgeklügeltes Erfassungssystem. Deshalb wird bereits im Frühjahr die Erntemenge mittels einer Vorausmeldung geschätzt. Unmittelbar nach dem Drusch melden die Mitglieder die genauen Mengen und schicken Proben zur Qualitätsbestimmung an die Ökofranken, die die kompletten Untersuchungen organisiert. Über die Erntemeldungen hat die Genossenschaft einen guten Überblick über die vorhandenen Mengen und Qualitäten der einzelnen Fruchtarten und kann flexibel Verkaufspartien zusammenstellen. Die Aufbereitung und Lagerung übernehmen die Mitgliedsbetriebe selbst. Nur etwa ein Drittel der gehandelten Menge wird in angemieteten Lägern erfasst. Dabei wird Verbandsware getrennt gelagert, weil sie in der Regel wesentlich höhere Preise erzielt als EU-Bio-Getreide. Auf eigene Läger wird bewusst verzichtet, um die Vermarktungskosten so gering wie möglich zu halten. Auch den Transport vergibt die Genossenschaft komplett an Speditionen. Selbst Vermarktungsleiter Andreas Kleist und seine Mitarbeiterin stellen der Genossenschaft ihre Arbeitskraft als Dienstleistung in Rechnung und werden umsatzbezogen entlohnt. Fest angestellt ist nur eine Bürokraft auf 325 E-Basis. Folge: Die gesamten Verwaltungskosten des Vermarkters liegen derzeit nur bei 4% des Umsatzes. Getreide-Poolpreise Und wie sieht es mit den Preisen aus? Für Weizen (26% Kleber, 11,8% Protein) und Braugerste der Ernte 2002 stellt Ökofranken einen Nettopreis frei Abnehmer von 35 E pro dt in Aussicht, sofern es sich um Bioland-Ware handelt. Bei Dinkel sind es 40 E pro dt, bei Roggen 28 E pro dt. Hinzu kommen ab November monatliche Reports von 25 Cent pro dt. Allerdings sind das noch keine endgültigen Preise. Denn die Genossenschaft hält vom angegebenen Endpreis 10 E pro dt zurück, bis die komplette Ernte verkauft ist. Liegt der erzielte durchschnittliche Verkaufspreis unter dem kalkulierten Endpreis, fällt die Nachzahlung etwas niedriger aus, im umgekehrten Fall etwas höher. Durch die Poolung verteilen wir das Verkaufsrisiko gleichmäßig auf alle Lieferanten und vermeiden Verluste in der Genossenschaft, erläutert Vermarktungsleiter Kleist. Für Bio-Futtergetreide rechnet die Ökofranken e.G. vorläufig netto zwischen 20 E/dt für Roggen und 24 E/dt für Weizen, Gerste und Triticale ab. Der Poolrückbehalt beträgt hier 8 E pro dt. K. Dorsch

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