Früher haben wir den Käse zugekauft. Heute stammt er von unseren eigenen Kühen, ohne dass wir viel Geld in eine Käserei investieren mussten. Erst durch die fahrende Käserei konnten die Geschwister Ulrike und Martin Weinig sowie ihre Mutter Margret Weinig mehrere Käsesorten in das Sortiment ihres Bio-Hofladens aufnehmen. Auf dem vielseitig ausgerichteten Bioland-Betrieb Hof Hahlgarten in Frücht wäre eine eigenständige Käse- Herstellung aus Platzmangel und arbeitstechnisch nicht mehr zu machen gewesen: Zusätzlich zur Milcherzeugung (60 Kühe plus Nachzucht) und Acker- und Futterbau (180 ha) mästen Weinigs jährlich rund 90 Schweine. Eine Metzgerei, Geflügelhaltung, Gemüseanbau und Blumen zum Selbstpflücken sind weitere Betriebszweige. Eigener Käse geht bei uns nur, wenn möglichst wenig zusätzlicher Aufwand damit verbunden ist, erklärt Margret Weinig. Die mobile Hofkäserei passt daher genau zum Hof: Erwin Friedrich braucht bei der Käseherstellung keine zusätzliche Hilfe. Lediglich die Fahrt zum rund 60 km entfernten Reiferaum bei Friedrich müssen Weinigs übernehmen. Der Bioland-Hof muss allerdings strenge Auflagen bei den Zutaten für den Käse einhalten. So müssen Lab und andere Zutaten die Bioland- Richtlinien erfüllen. Bei Weinigs bekommt Friedrich daher die Zutaten gestellt. Weinigs haben mit der Vergabe der Käseherstellung sogar noch Zeit für ein Käseexperiment gefunden: In der Hof-Metzgerei ist ein Räucherschrank vorhanden, in den Margret Weinig Edamer hängt. Das Ergebnis: Ein würziger geräucherter Käse, der sich von den Standard- Sorten abhebt.