Viele Lebensmittelverarbeiter leiden unter überlangen Zahlungszielen des Einzelhandels. Vor allem Molkereien bekommen ihr Geld erst dann, wenn die Ware längst verkauft und verzehrt ist. Das vermindert das Eigenkapital und Rating der Milchverarbeiter, während der Handel von „ungerechtfertigten Gläubigerkrediten“ profitiert.
Dem könnte die Politik jetzt einen Riegel vorschieben. Der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner setzt sich dafür ein, das Zahlungsziel beim Handel mit Lebensmitteln grundsätzlich auf 30 Tage zu begrenzen. Politisch umsetzbar wäre das. Denn die Bundesregierung bereitet aktuell ein „Gesetz zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr“ vor, das das Zahlungsziel grundsätzlich auf 60 Tage begrenzt.
Ob die Initiative Erfolg hat, hängt vor allem davon ab, ob die FDP die Sonderregelung für Lebensmittel mitträgt.