Die Brüder Andreas (55) und Klaus Engemann (52) haben die Verhandlungen von Bioland mit Lidl intensiv verfolgt. In Eissen (Kreis Höxter, NRW) produzieren sie nicht nur im großen Stil Obst, Gemüse, Getreide Pilze und Chicorée in Bioland-Qualität, sondern handeln auch mit Bioland-Produkten (v.a. Getreide und Gemüse). Prinzipiell hat Klaus Engemann keine Angst vor der Kooperation: „Die Chancen überwiegen dabei“, ist er überzeugt. „Wir sollten Lidl nicht vorverurteilen. Ich nehme Lidl den Veränderungswillen zu mehr Nachhaltigkeit ab.“ Positiv bewertet er, dass für die Anbauer auskömmliche Preise per Vertrag festgezurrt worden sind und Lidl sich an ein Fair Play-Regelwerk halten muss. Für die Verarbeiter und Händler wünscht er sich, dass die Wertschöpfungskette möglichst bis kurz vor Lidl Bio bleibt. „Bioland-Äpfel werden bereits bei einem Bio-Abpacker verarbeitet, bei Gemüse und anderem Obst müsste das auch machbar sein“, erklärt er.
Engemann, der als Delegierter auch intensiv in der Bioland-Verbandsarbeit tätig ist, unterstützt die Allianz auch aus einem weiteren Grund: „Wir halten Ökolandwirtschaft für die richtige Form der Landwirtschaft, deshalb sollten unsere Produkte auch über alle Kanäle vermarktet werden.“ Persönlich sei er immer gerne Bio-Pionier gewesen. „Diese Kooperation ist auch Pionierarbeit“, ist er überzeugt. Nicht zuletzt könne die breitere Öffentlichkeit für Bioland nur positiv sein: „Ich freue mich schon auf die ersten TV-Werbespots mit dem Bioland-Logo.“