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Kritik von Bauern und Verbänden

Lesezeit: 3 Minuten

Angesichts sinkender Erzeugerpreise nimmt die Kritik deutscher Öko-Bauern am Bio-Siegel zu. Mitte Februar startete der Öko-Verband Naturland Süd-Ost e.V. eine Unterschriftenaktion, in der die Unterzeichner auf eine Verschärfung der Bio-Siegel-Kriterien drängen. Entweder muss Brüssel die Richtlinien der EU-BioVerordnung anheben oder Berlin das BioSiegel an die höheren Kriterien der deutscher Öko-Verbände anpassen, bringt Steffen Reese, Geschäftsführer von Naturland Süd-Ost, die Forderungen der Mitgliedsbetriebe auf den Punkt. Ursache für die Kritik der Bauern sind Wettbewerbsverzerrungen, weil sich das Bio-Siegel an den niedrigeren Standards der EU-Bio-Verordnung orientiert, während sie selbst nach den schärferen Richtlinien der deutschen Anbauverbände produzieren (siehe auch Beitrag ab Seite 138). Es besteht die Gefahr, dass lediglich auf Basis der EU-Bio-Verordnung erzeugte Rohstoffe in immer höherem Ausmaß eingeführt werden und damit die heimischen Öko-Betriebe verdrängen, warnt man bei Naturland Süd-Ost. Diese Befürchtungen werden durch eine aktuelle Studie der Universität Kiel bestätigt. Das Bio-Siegel hat eine nivellierende Wirkung, heißt es dort. Es nutze vor allem ausländischen Konkurrenten, Supermärkten, weniger bekannten Anbauverbänden und nicht organisierten Anbietern. Dagegen bringe es den bekannten Anbauverbänden, den Direktvermarktern und Naturkostfachgeschäften weniger Vorteile, möglicherweise sogar Nachteile. Auch bei Bioland, dem mitgliederstärksten deutschen Öko-Verband, reagiert man auf die wachsende Kritik aus doder Basis. Doch hier setzt man offenbar auf eine andere Strategie, um aus der Preisfalle herauszukommen. Der BiolandVerband verschärft seine Fütterungsrichtlinien und will sich so innerhalb des Bio-Segmentes stärker abheben. Ab Oktober dieses Jahres schreibt Bioland für Rinder, Schweine und Geflügel 100% Bio-Futter vor. Bisher mussten mindestens 90 % des Futters ökologisch erzeugt sein. Allerdings sollen in der Schweineund Geflügelfütterung bis 2005 noch Ausnahmeregelungen möglich sein. Die Kritik der Öko-Bauern hat Verbraucherschutzministerin Renate Künast, die das Bio-Siegel auf den Weg gebracht hat, sichtlich getroffen, berichten Beobachter. Anläßlich ihrer Eröffnungsrede auf der Biofach in Nürnberg sicherte sie zu, sich in Brüssel noch stärker für eine Verschärfung der EG-Öko-Verordnung einzusetzen. Bereits 2001 habe sie dazu ein Memorandum vorgelegt. Die Ministerin zeigte sich zuversichtlich, dass es bald Anpassungen geben werde. Auf Ablehnung stößt im Hause Künast jedoch die Forderung, das Bio-Siegel vom EU-Standard abzukoppeln und an die höheren Richtlinien der Anbauverbände anzuheben. Das ist aus EU-wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht möglich. Das Bio-Siegel ist ein gesetzlich geschütztes Zeichen und wird mit Bundesmitteln gefördert, erklärte eine Ministeriumssprecherin auf Anfrage. Außerdem würde der Handel nicht mitspielen.

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