Bernd Groß-Weege (47) aus Hamminkeln hat bereits auf den Biofleisch- Boom reagiert: Der Bioland-Landwirt nahm Ende 2005 einen neuen Stall für 200 Mastschweine in Betrieb, so dass er künftig bis zu 300 Tiere halten kann. Der neue Stall bietet den Schweinen bereits u. a. Auslauf auf einer nicht überdachten Fläche. Damit werden bereits die Vorgaben der EU-Bio-Verordnung erfüllt, für die es bis 2010 Ausnahmen gibt. Die Mastschweine verkauft Groß- Weege ausschließlich an Metzgereien. Er beliefert sowohl Betriebe in der näheren Umgebung als auch in Düsseldorf, Köln und Aachen. Die Metzger zahlen zwar einen zusätzlichen Aufschlag. Ein Teil wird aber durch die höheren Kosten für den teilweise langen Transport und kleine Partien wieder aufgezehrt. Für Groß-Weege ist es schwieriger, Preisaufschläge bei den Metzgern durchzusetzen. Für kleine Aufschläge muss ich hart verhandeln. Der Schweinehalter hat sich mit dem Bioland-Landwirt Berthold Grütter und vier weiteren Betrieben zur Erzeugergemeinschaft Biohöfe Dingdener Heide zusammengeschlossen. Berthold Grütter (33) hält auf seinem Gemischtbetrieb ebenfalls rund 300 Schweine und vermarktet seine Tiere überwiegend an die Schlachterei Thönes in Wachtendonk. Der Auszahlungspreis ist zwar deutlich niedriger als bei den Metzgern, dafür kann Grütter aber große Partien abliefern. Zudem hat die Schlachterei den Auszahlungspreis relativ schnell angehoben. Derzeit zahlt sie dem Landwirt etwa 2,34 E/kg SG aus. Das ist deutlich mehr als in der Absatz- und Preiskrise 2004, als der Landwirt teilweise nur noch 2,20 E/kg erhielt. Der derzeitige Preis stellt den Landwirt aber noch nicht vollständig zufrieden. Es gebe auch Käufer, die bereits höhere Preise zahlen. Die sind aber so neu im Markt, dass niemand weiß, wie lange sich die Abnehmer halten können, meint er. -br-
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