Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, macht ernst: Weil die Entscheidungsträger der Initiative Tierwohl (ITW) bei einer Sitzung am 14.9. seine Kritik (vgl. Seite 33) nicht ausreichend berücksichtigten, zieht er sich aus dem Beraterausschuss der ITW zurück.
Die in der Sitzung getroffenen Beschlüsse (vgl. S. 34) seien viel zu vage. „Es bleibt nur der konsequente Schritt, die Mitarbeit zu beenden“, sagt Schröder. „Einfachste Maßnahmen, wie eine Handvoll Stroh in den Schweineställen oder die Einhaltung des gesetzlichen Standards von drei Prozent Licht, sind offensichtlich bereits unüberwindbare Hürden innerhalb der ITW“, erklärt der Tierschutzbund. Zudem bleibe die Bonitierung pro Schwein gedeckelt. Nach Ansicht des Tierschutzbundes zeige die Diskussion über die Umsetzung „selbst kleiner Kriterien“ innerhalb der ITW, dass es in Deutschland ein strukturelles Problem in der Tierhaltung gebe. Schröder sieht daher Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt gefordert: „Er muss nun eine nationale Nutztierstrategie zu entwickeln, in der alle Maßnahmen auf ein gemeinsames Ziel hin zu mehr Tierschutz ausgerichtet sind. Auf diesem Weg müssen alle Beteiligten, insbesondere die Landwirte, mitgenommen werden.“ Die ITW bezeichnet den Austritt als schade. „Wir haben die Vorstellungen des Deutschen Tierschutzbundes sehr ernst genommen“, sagt Geschäftsführer Dr. Hinrichs.