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Was können wir von den Dänen lernen?

Lesezeit: 3 Minuten

In Deutschland wurden letztes Jahr über 100 000 Öko-Schweine erzeugt, schätzen Marktkenner. Allein der BiolandVerband hat 2001 über 50 000 Schweine vermarktet. Doch der BSEbedingte Nachfrageboom ist merklich abgeflaut. So lag z. B. beim Fleischwerk Edeka Nord GmbH der Marktanteil für Ökofleisch zeitweise bei 15 %, mehr als 80 % davon Schweinefleisch. Doch der Verbrauch ist stark rückläufig, meldet Geschäftsführer Rolf Heidenberger. Große Erzeugergemeinschaften wie die Bio Fleisch Nord-Ost müssen inzwischen 30 bis 50 % des Ökofleisches exportieren. Für einen gravierenden Fehler hält Edeka-Experte Heidenberger die Ausrichtung des neuen Biosiegels auf den EU-Standard. Der Verbraucher unterscheidet beim Fleisch nicht nach der Herkunft. Damit sind den europäischen Nachbarn wie Dänemark Tür und Tor geöffnet! Viele Erzeugergemeinschaften für Öko-Schweine dagegen sehen im Biosiegel einen guten Anfang. Damit könne der Absatz auf eine breitere Basis gestellt werden. Doch bisher sei das Biosiegel nicht mehr als ein TÜV-Zeichen für Lebensmittel. Daher fordern sie bessere Informationen, die auch beim Verbraucher ankommen müssen. Denn derzeit scheinen nur Verbandszeichen wie Bioland oder Demeter dem Verbraucher sicher zu sein. Ein weiteres Problem ist der Mangel an Öko-Ferkeln in Deutschland. In vielen Regionen können nur konventionelle Tiere eingestallt werden. Im Vergleich zu Dänemark fehlt es an geeigneten Stallungen, weil sich die bei uns üblichen konventionellen Ställe kaum wirtschaftlich umbauen lassen. Gerade in noch nicht abgeschriebenen Ställen sind viele Betriebsleiter daher an die konventionelle Haltung gebunden. Im Bereich der Vermarktung können wir dagegen von den dänischen Ökoerzeugern noch einiges lernen: Das gilt besonders für die Bündelung und Stärkung der Marktinteressen. So gibt es z. B. erhebliche Defizite im Markt von Teilstücken. Viele deutsche Erzeugergemeinschaften handeln nur mit Schweinehälften. Abhilfe könnte hier z. B. ein Ausschuss nach dänischem Vorbild schaffen, der zentral Angebot und Nachfrage steuert sowie die Interessen verschiedener Marktteilnehmer losgelöst von politischer Ideologie bündelt. Nach Ansicht von Branchenkennern müssten sich Lebensmittelketten stärker auf den Ökomarkt einstellen, um über diesen Weg den Absatz zu steigern. Handelsmarken könnten nur einen Teil der Marktmenge bewältigen. Es fehlen Strategien für Ökofleisch als Premiumsegment. Dazu gehören ansprechende Verpackung, Genuss als Werbeargument usw. Der Umstellungsanreiz für Sauenhalter muss deutlich gesteigert werden. Dazu gehört z. B., die Preise für Ökoferkel an die Mastschweinepreise zu koppeln. Bisher haben das nur einzelne Erzeugergemeinschaften umgesetzt. Falls jedoch die Zahl der in Deutschland produzierten Ökoferkel bis Ende 2003 nicht deutlich steigt, müssen Ökomäster demnächst ihre Ferkel teuer aus dem Ausland importieren. -neu-

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