Für Erzeuger sind solche Angebote eine Zumutung, zumal diese die Abschläge für eventuelles Verfehlen der hohen Qualitätsanforderungen noch nicht berücksichtigen. Zudem beträgt der Vorsprung gegenüber Futtergerste derzeit magere 5 bis 10 €/t. Wegen des geringeren Ertrages und des höheren Risikos sollte Braugerste aber 25 bis 40 €/t mehr kosten, um bei der Wirtschaftlichkeit mitzuhalten.
Etliche Landwirte bauen ihre Sommergerstenbestände deshalb in Richtung Futtergerste aus. Das nicht nur auf Flächen, die sie außerplanmäßig in Folge der Auswinterungsschäden mit Gerste angesät haben, sondern auch auf den eigentlich für Braugerste vorgesehenen Feldern.
Die Mälzereien könnte ihr aktuelles Drücken auf die Preise deshalb noch teuer zu stehen kommen. Auch wenn die Anbauflächen für Sommergerste laut DRV um 19 % höher ausfallen als im Vorjahr, könnte braufähige Gerste im Sommer richtig knapp werden.