2015 werden in vielen Regionen die Bewässerungskosten wesentlich höher liegen, da wichtige Gemüseanbaugebiete in der Mitte Deutschlands liegen, wo es im Frühjahr und beginnenden Sommer zu trocken war. Bei allen Gemüseerzeugnissen fallen die Preise nicht befriedigend aus, erklärte der DBV am Dienstag bei seiner Erntepressekonferenz. Im Zusammenhang mit Mindestlohn und den dadurch gestiegenen Produktionskosten würden die Betriebe bei Preisen wie im Vorjahr mit einem deutlichen Minus im Gemüsebau rechnen.
Die Spargelernte fiel um rund 5 Prozent niedriger aus (108.000 Tonnen) als im Vorjahr. Dabei wurde die Spargelfläche in 2015 um rund 5 Prozent ausgedehnt (auf 21.000 Hektar). Die Preise verharrten in etwa auf Vorjahresniveau. Angesichts der geringeren Erntemenge und deutlich verteuerten Arbeitskosten wird sich das wirtschaftliche Ergebnis der Spargelbauern in 2015 deutlich schmälern.
Salatehaben unter den aktuellen Temperaturen bei Beregnung gute Wachstumsbedingungen. Allerdings ist das Preisniveau über das gesamte Salatsortiment vom Kopfsalat über die bunten Salate bis hin zum Eisbergsalat sehr niedrig.
Die Anbaufläche von Zwiebeln wurde auf 10.500 Hektar gegenüber 2014 erneut geringfügig ausgedehnt. Bei niedrigeren Erträgen ist mit einer Ernte von rund 470.000 Tonnen auszugehen, nach 500.000 Tonnen im Jahre 2014.
Die Möhrenernte dürfte mit 560.000 Tonnen leicht unterdurchschnittlich ausfallen und damit das Ergebnis der Jahre 2012 und 2013 leicht unterschreiten, dagegen das Vorjahresergebnis (609.000 Tonnen) deutlich.
Im Unterglasanbauwaren die Preise für Salatgurken und Tomaten in der Frühsaison durchschnittlich, in der Hauptsaison für Salatgurken meist nicht zufriedenstellend. Zur Zeit des Kulturwechsels Ende Juni erholten sich die Preise und lagen in den folgenden vier Wochen über dem Durchschnitt. Bei Tomaten gab es dagegen bereits sehr früh einen Preisdruck und bestimmte Mengen konnten nicht am Markt platziert werden.
Weniger Kartoffeln
Die Anbaufläche von Kartoffeln ist 2015 um 4 Prozent auf 234.100 Hektar gesunken (2014: 244.800 Hektar). Ein deutlicher Flächenrückgang konnte in Baden-Württemberg (minus 17,5 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (minus 16,5 Prozent) verzeichnet werden.
Durch Hitze und Trockenheit wird trotz vielfacher Beregnung eine geringere Erntemenge erwartet als im Vorjahr (2014: 11,6 Mio. Tonnen). Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln lagen in der zu Ende gegangenen Frühkartoffelsaison bei durchschnittlich 23 Euro/dt für festkochende (11.08.2015). Die Preise waren damit deutlich über dem Vorjahr mit seinem extrem niedrigen Niveau. Auch die Ernteaussichten in der EU liegen wetterbedingt deutlich hinter dem sehr hohen Vorjahresergebnis.