Im Vergleich zu anderen Jahren bewegen sich die Prämien für braufähige Sommergerste auf höherem Niveau. Je nach Regionen werden auf der Erzeugerstufe bis zu 45 €/t mehr notiert als für Futtergerste. Für neuerntige Ware loben einige Händler – vor allem im Westen und Süden Deutschlands – allerdings nur noch plus 20 bis 30 €/t aus.
So wird das nichts mit dem vielbeschworenen „Rohstoff aus heimischem Anbau“. Händler und Mälzer sägen weiter an dem Ast, auf dem sie selbst sitzen. Immer mehr Landwirte fahren den Anbau von Braugerste zurück, teils bis auf Null.
Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) beziffert die Sommergersten-Anbaufläche zur Ernte 2016 bei uns auf insgesamt 353 000 ha (-4,2 % geg.Vj.) und die voraussichtliche Produktion auf knapp über 1,95 Mio. t (-2,3 %). Selbst wenn davon 1,2 bis 1,4 Mio. t den Anforderungen der Mälzer entsprechen, bleibt eine Versorgungslücke von etwa 500 000 bis 700 000 t. Diese muss – wenn es schlecht läuft – durch teure Importe gedeckt werden. Verarbeiter sollten den deutschen Anbauern also künftig einfach mehr zahlen. Sonst wird die Versorgungsbilanz noch enger.