Russland und die Ukraine sind wichtige Absatzmärkte für deutsche Lebensmittelhersteller. Darauf hat die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) hingewiesen. Die Politik sei aufgefordert, eine friedliche Lösung des Konflikts und wirtschaftliche Stabilität herbeizuführen. Sanktionen zu Lasten der Wirtschaft sind zu vermeiden", betonte BVE-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff vergangene Woche in Berlin.
Die im Zuge der Krimkrise angespannte Situation an den Agrarrohstoffmärkten sehe die Ernährungsindustrie mit Sorge. Aufgrund bestehender Lieferverträge könnten die Hersteller höhere Rohstoffpreise kurzfristig nur schwer an ihre Kunden weitergeben, was die Ertragslage unmittelbar belaste. Halte der Preisdruck nach oben an, spiegelten sich die höheren Produktionskosten mittelfristig auch in den Endverbraucherpreisen wider.
Russland und die Ukraine gehören laut Minhoff für die deutsche Ernährungsindustrie zu den 25 wichtigsten Absatzmärkten weltweit. Allein 2013 hätten die Ausfuhren der Branche nach Russland einen Gesamtwert von 1,5 Mrd Euro und in die Ukraine von 336 Mio Euro erreicht. Damit seien gut 3,5 % der gesamten deutschen Lebensmittelexporte allein auf diese zwei Länder entfallen. Eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage im Zuge der aktuellen Entwicklungen in der Region wirke sich auch auf die Kaufkraft der Bevölkerung und das Konsumklima aus. In Russland seien vor allem deutsche Fleisch- und Milcherzeugnisse sowie Süßwaren beliebt. Wichtigste Lieferprodukte der bundesdeutschen Lebensmittelhersteller in die Ukraine seien Fleischerzeugnisse, Kaffee sowie Kakao- und Schokoladenerzeugnisse.
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