Trotz gestiegener Milchmenge und weiterem Abbau öffentlicher Bestände ist der Milchmarkt weiter im Gleichgewicht. Wie der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) in seiner Bilanz für das Jahr 2011 berichtet haben die genossenschaftlichen Unternehmen aus dem Bereich Milchwirtschaft 2011 ein deutliches Wachstum um rund 13 % auf gut 13 Mrd. Euro erwirtschaftet. Bei insgesamt zufriedenstellender Nachfrage am Binnenmarkt war hierfür die positive Entwicklung der Auslandsmärkte, auf denen ein hoher und wachsender Teil der Wertschöpfung erzielt wird, maßgeblich.

Für 2012 ist mit einem weiteren Anstieg der nationalen und europäischen Milchanlieferung zu rechnen, wobei das Wachstum voraussichtlich durch die höhere Ausnutzung der Milchquoten gedämpft wird. Für den Inlandsmarkt kann, abhängig vom gesamtwirtschaftlichen Klima, von einem stabilen bis leicht steigenden Verbrauch ausgegangen werden. Als Voraussetzung für eine stabile Marktverfassung wird auch 2012 der Außenhandel eine entscheidende Rolle spielen. Angesichts des weltweit steigenden Bedarfs an Milch und Milchprodukten sind die Aussichten positiv. Jedoch bestehen gleichzeitig auch Unsicherheiten. Die 2011 erzielten Preise stimulieren die Produktion in wichtigen Exportländern. Die Auswirkungen der EU-Staatsschuldenkrise auf die Währungsrelationen und die Nachfrage sind offen. Damit sind auf volatilen Märkten, wie sie nach der Liberalisierung in den letzten Jahren auch bei der Milch gegeben sind, Preiskorrekturen nicht auszuschließen. (AgE)