Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) erwartet eine durchschnittliche Getreideernte von etwa 44,7 Mio. t. Diese erste Vorschätzung des Verbandes stützt sich auf die bereits veröffentlichten Aussaatflächen für Wintergetreide im Herbst 2011 und eigene Erhebungen zur Frühjahrsaussaat 2012.
Die Weizenerträge schätzt der Verband bei leicht gestiegener Aussaatfläche derzeit auf 23,7 Mio. t. Im Vorjahr wurden lediglich 22,4 Mio. t geerntet. Die Roggenernte wird mit geschätzten 3,2 Mio. t über dem Vorjahresniveau liegen. Einen spürbaren Produktionszuwachs auf 7,8 Mio. t erwartet der DRV derzeit auch bei der Wintergerste. Allerdings sind die höheren Ernteerwartungen bei Roggen und Wintergerste nicht nur auf höhere Hektarerträge, sondern auch auf eine größere Anbaufläche zurückzuführen (+ 8,3 % bzw. + 5,5 %).
Bei der Winterrapsernte soll es in diesem Jahr deutlich mehr geben als im enttäuschenden Vorjahr. Bei einer leicht ausgedehnten Anbaufläche (+ 1,3 %) und einem erwarteten Durchschnittsertrag von 3,6 t/ha (+ 24 %) geht der Raiffeisenverband von einer Erntemenge von 4,8 Mio. t (+ 26 %) aus. Das sei allerdings nur durchschnittlich.
Die schwierigen Aussaatbedingungen konnten die Pflanzen offenbar durch den lang anhaltenden und milden Herbst einigermaßen kompensieren. Allerdings begrenzen die extremen Fröste in der ersten Februarhälfte mit teilweise neuen Temperaturminusrekorden insbesondere in den östlichen Bundesländern das Ertragspotential. Insgesamt haben die Bestände diese Kälteperiode weitgehend ohne größere Schäden überstanden, schreibt der Verband weiter. Allerdings würden früh gesäter Winterweizen bzw. frühreife Sorten regional teilweise deutliche Schäden aufweisen, die zu einer Neuaussaat führen. Das gilt besonders für Gebiete, in denen eine schützende Schneedecke fehlte. Weitere Beeinträchtigungen der Kulturen durch Wechselfröste in den kommenden Wochen könnten zudem nicht ausgeschlossen werden. (ad)
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