Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) geht in seiner Schätzung für Juni von einer Getreideernte in Höhe von gut 45,8 Mio. t aus. Diese Prognose liegt leicht über dem Vormonatswert von 45,4 Mio. t und dem enttäuschenden Vorjahresergebnis von 45,3 Mio. t.
Insgesamt befinden sich die Getreidebestände in einem guten bis befriedigenden Zustand. Die Niederschläge in den vergangenen Wochen waren bis auf wenige Regionen im Westen Deutschlands ausreichend. Sie tragen insbesondere beim Weizen dazu bei, Ertragsverluste abzuwenden. Die Gerste reift zügig ab. In den Frühdruschgebieten in Baden und Südhessen wird noch im Juni mit dem Erntebeginn gerechnet. Das entspricht dem langjährigen Mittel.
Beim Weizen erwartet der DRV derzeit eine Erntemenge leicht über dem Vormonat von 25,2 Mio. t. Das Vorjahresergebnis wird um drei Prozent überschritten. Bei Wintergerste geht der Verband weiterhin von einer Ernte in Höhe 8,7 Mio. t aus (-2,3 % zum Vj.). Beim Roggen erwartet der DRV unverändert auf einer Anbaufläche von 538.000 ha ein Ergebnis von knapp drei Mio. t. Die Sommergerste wird weiterhin bei 1,9 Mio. t gesehen.
Beim Körnermais geht der DRV wie im Vormonat angesichts der geringeren Anbaufläche als 2016 von gut 3,7 Mio. t aus (-5,7 % zum Vj.). Der Körnermais konnte aufgrund der teilweise starken Niederschläge in verschiedenen Regionen Deutschlands erst verspätet gesät werden und ist dort weniger weit entwickelt als im Mittel der Jahre.
Beim Raps zeigt sich aufgrund der teilweise nicht optimalen Witterung weiterhin ein insgesamt schwächeres Bild als im Durchschnitt der letzten Jahre. Der DRV hat seine Prognose im Vergleich zum Vormonat leicht angepasst und geht von einer Ernte in Höhe von knapp 4,8 Mio. t aus. Das enttäuschende Vorjahresergebnis von 4,6 Mio. t wird damit nur leicht übertroffen.
Am Markt richtet sich der Blick auf das neue Wirtschaftsjahr. Europaweit wird derzeit mit 305 Mio. t eine leicht überdurchschnittliche Getreideernte erwartet. Insbesondere in Frankreich werden voraussichtlich nach dem enttäuschenden Ergebnis 2016 wieder höhere Mengen eingefahren. Weltweit wird allerdings erneut und damit zum fünften Mal in Folge mit einer Rekordernte von mehr als 2 Mrd. t gerechnet.