Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat seine Prognose für die diesjährige bundesweite Getreideproduktion angehoben. In seiner jetzt aktualisierten Vorschau geht der DRV nach der Februar-Umfrage bei seinen Mitgliedsgenossenschaften von einer Erntemenge von 47,5 Mio. t aus; vor einem Monat hatte er 47,1 Mio. t prognostiziert. Im Jahr 2008 waren 49,8 Mio. t Getreide eingebracht worden. Laut DRV sind trotz des langen und teilweise strengen Winters bislang keine Auswinterungsschäden aufgetreten. In den meisten Regionen sähen die Feldbestände nach dem Schmelzen der Schneedecke sehr gut aus. In vielen Gebieten habe mit der für eine optimale Bestandsführung notwendigen Andüngung begonnen werden können, berichtete der DRV. Allerdings sei nicht überall die Befahrbarkeit der Ackerflächen aufgrund der Niederschläge und milden Witterung gegeben. Vor diesem Hintergrund rechnet der Raiffeisenverband aktuell mit einem mittleren Getreideertrag von 68,7 dt/ha, der damit um 3,3 % unter dem Spitzenwert von 2008 bliebe. Die Getreidefläche wird weiterhin auf 6,92 Mio. ha geschätzt, was im Vergleich zum Vorjahr eine Einschränkung um 1,3 % bedeutet.
Allerdings schränkt der DRV ein, dass angesichts bislang enttäuschender Saatgutverkäufe ein Fragezeichen hinter die voraussichtliche Aussaatfläche für Sommergerste zu setzen sei. Diese wird von ihm derzeit auf 480 000 ha veranschlagt. Im Hinblick auf die Ölsaatenernte stellte der Raiffeisenverband fest, dass wegen regionaler Aus-winterungen leichte Ertragseinbußen in Ostdeutschland zu erwarten seien. Dem stünden Zuwächse im Westen gegenüber. Der Hektarertrag von Winterraps wird im Bundesmittel jetzt auf 37,5 dt veranschlagt, gegenüber noch 37,8 dt Anfang Februar. Der Anbau wurde um etwa 100 000 ha oder 7,3 % ausgeweitet. Die Winterrapserzeugung 2009 dürfte demnach laut DRV 5,49 Mio. t erreichen; das wären etwa 350 000 t oder 7 % mehr als im vergangenen Jahr.
Siehe auch: Aktuelle Prognosen zur Welt-Getreideernte (9.3.09)