Die zunehmende Konzentration im Schlachtviehbereich kommt darin zum Ausdruck, dass viele Schlachtunternehmen durchgehende Verarbeitungsketten vom Lebendtier bis zum verpackten Frischfleisch oder zur Wurst aufgebaut haben.
Bedeutende Akteure sind mittlerweile die Fleischwerke des Handels, heißt es im aktuellen Situationsbericht des DBV, der jedoch nur die Zahlen aus 2019 berücksichtigt. Spitzenreiter war demnach Kaufland/Lidl mit einem Jahresumsatz von 849 Mio. €.
Unter den 10 umsatzstärksten Fleischwerken des Handels mit einem Gesamtumsatz von 5,0 Mrd. € (2019) befanden sich sieben regionale Edeka-Fleischwerke (Edeka Südwest Fleisch, Bauerngut, Rasting, Südbayerische Fleischwaren, Fleischwerk Edeka-Nord, Hessengut und Franken-Gut). Auf sie entfiel vor der Coronakrise ein Umsatz von 3,1 Mrd. €.
2019 belieferten drei Schlachtunternehmen 58 % des Marktes
Die drei größten Schlachtunternehmen – Tönnies, Vion und Westfleisch – schlachteten 2019 58 % der 55,2 Mio. in Deutschland geschlachteten Schweine.
Das Ranking der Schweine-Schlachtunternehmen führt die Tönnies-Gruppe mit 16,7 Mio. Schweine-Schlachtungen an. An zweiter Stelle rangiert die Westfleisch mit 7,7 Mio. Tieren, dicht gefolgt vom niederländisch-deutschen Vion-Konzern mit 7,6 Mio. Schweinen. Bei den Rinderschlachtungen führt der Vion-Konzern die Rangliste vor der Tönnies-Gruppe und der Westfleisch.
Fleischbranche mit einem Umsatz von 46,3 Mrd. €
Der Umsatz der Fleischbranche mit ihren 128.200 Beschäftigten betrug 2019 46,3 Mrd. €, davon 11,4 Mrd. € oder 24,6 % im Auslandsgeschäft, heißt es im Situationsbericht weiter. Die Fleischbranche macht mit ihrem Umsatz ein Viertel (25,0 %) des Gesamtumsatzes des deutschen Ernährungsgewerbes aus.
Immer weniger Fleischereien
Die Zahl der Fleischereien geht weiter zurück. Ende 2019 wurden in der Betriebsstatistik des Fleischerhandwerks verzeichnet die Statistik für Ende 2019 12.600 Betriebe. Zehn Jahre zuvor lag die Zahl der Fleischerbetriebe noch bei 17.700 (- 29 %). Gründe für diese Entwicklung sind komplexer werdende Rahmenbedingungen im Lebensmittelhandwerk und ein harter Wettbewerb, insbesondere um die Gunst des Einzelhandels.