Im bisherigen Verlauf des Jahres 2018 verkauften deutsche Unternehmen 3 % weniger Mischfutter an Schweinehalter als noch im Vorjahr, berichtete der Deutschen Verband Tiernahrung (DVT) bei einem Pressegespräch im Hause der Agravis in Münster. Dabei gebe es regionaler Unterschiede. Während der Norden verliere, sei der Mischfutterabsatz im Osten sogar gestiegen, erklärte Dr. Hermann-Josef Baaken, Sprecher der DVT-Geschäftsführung.
Demnach gibt es beim Legehennenfutter eine ähnliche Entwicklung. Auch der Absatz von Rinderfutter geht nach den vorläufigen Zahlen des Jahres 2018 zurück ─ vor allem weil die Zahl der Milchkühe in Deutschland schrumpft. Stabil ist hingegen nach Angaben des DVT der Verkauf von Futter für Mastgeflügel. Zudem steigen die Umsätze beim Biofutter stark ─ allerdings auf sehr niedrigem Niveau.
Insgesamt werde sich der Abwärtstrend auch 2019 fortsetzen, prognostizierte Baaken. Insbesondere beim Schweine- und Rinderfutter gehe es wohl weiter zurück. Konkrete Prognosen machte er jedoch nicht. „Die Zeiten des Wachstums sind nun vorbei. Wir können zwar immer noch Eigenmischer von Mischfutter überzeugen, aber das reicht nicht mehr als Ausgleich“, erklärte Baaken.
Erschwerend käme hinzu, dass sich die geringeren Futtermengen auch noch stärker differenzierten als früher. Demnach gibt immer mehr Tierhalter oder Unternehmen, die spezielle Anforderungen ans Mischfutter stellten, wie z.B. Gentechnik- oder Palmöl-Freiheit. Baaken warnte in diesem Zusammenhang die Wirtschaft vor einer zu kleinteiligen Fragmentierung des Marktes. „Differenzierung kostet am Ende Geld, weil wir Waren trennen müssen und Chargen kleiner werden“, stellte er klar. Er appellierte vor allem an die Molkereien, die teilweises etwas vorschnell neue Anforderungen an das Futter stellten. Dabei rechnet er auch mit Folgen für die Struktur in der Mischfutterbranche. „Insbesondere im Nordwesten wird dieser Trend den Strukturwandel anheizen“, glaubt Baaken.