Die deutsche Ernährungsindustrie erwirtschaftete im Juli 2019 einen Umsatz von insgesamt 15,9 Mrd. Euro. So konnte die Branche mit einem Wachstum von 6,9 % im Vergleich zum Vorjahresmonat in die zweite Jahreshälfte 2019 starten. Das teilt die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) mit.
Sowohl das Inlandsgeschäft als auch der Export entwickelten sich dabei positiv. Vor allem das Inlandsgeschäft konnte mit einer Steigerung von 9,1 % im Vorjahresvergleich stark zulegen, heißt es im Konjunkturbericht weiter. Insgesamt wurden im Juli Lebensmittel im Wert von 5,2 Mrd. Euro exportiert, das entspricht einem wertmäßigen Anstieg von 2,6 % im Vorjahresvergleich.
Die Entwicklung ist sowohl auf ein mengenmäßiges Wachstum als auch auf eine Preissteigerung zurückzuführen. Der reale Umsatz stieg somit insgesamt um 4,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Verkaufspreise im Inland erhöhten sich um 1,9 %. Im Ausland stiegen sie um 2,0 % im Vorjahresvergleich. Die Lebensmittelproduktion konnte im Juli 2019 ebenfalls ausgebaut werden, der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex stieg um 3,1 % im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Im August 2019 sank der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um 3,0 Punkte auf einen Indexwert von 86,0 Punkten. Im Vorjahresvergleich bedeutete dies einen Rückgang um 0,6 %.
Ausblick: Geschäftsklima
Im September 2019 zeigte sich die Stimmungslage bei den Lebensmittelherstellern weiterhin zuversichtlich, wenn auch das Saldo des Geschäftsklimas um 1,3 Punkte gegenüber dem Vormonat sank. Im Vergleich zum Vorjahresmonat hatte sich das Geschäftsklima leicht verbessert. Insbesondere die Einschätzung der eigenen Geschäftslage fiel sehr positiv aus. Sowohl die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten als auch die Entwicklung der Ertragslage wurden jedoch schlechter eingeschätzt als noch im Vorjahr.
Konsumklima und Verbraucherpreise
Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Der Index pendelte sich im September 2019 auf dem Niveau des Vormonats ein. Damit lag das Konsumklima bei 9,7 Punkten und konnte den leichten Negativtrend der Vormonate vorerst beenden.
Wie auch im Vormonat zeigte die Stimmung der Verbraucher ein geteiltes Bild: So waren eine positivere Konjunkturerwartung und eine höhere Anschaffungsneigung zu beobachten. Nur die Einkommenserwartung ging leicht zurück.
Aufgrund der stabilen Situation am Arbeitsmarkt steht für die Konsumenten auch weiterhin der nachhaltige Genuss im Alltag im Fokus. Besonders höherwertige Qualitätslebensmittel werden weiterhin stark nachgefragt. Eine gemäßigte Teuerung stützt diesen Trend. So stiegen die Lebensmittelpreise im August 2019 um 0,2 %, die allgemeinen Verbraucherpreise hingegen sanken um 0,2 % im Vergleich zum Vormonat. Im Vorjahresvergleich fiel der Preisanstieg mit 2,3 % und 1,4 % ebenfalls moderat aus.