Die bayerischen Zuckerrübenbauern werden in diesem Jahr eine überdurchschnittlich hohe Ernte in bester Qualität einfahren. Wie Landwirtschaftsminister Helmut Brunner bei einem Besuch der Südzucker AG in Ochsenfurt sagte, werden Schätzungen zufolge gut 5 Mio. t Zuckerrüben erwartet; das sind etwa 700 000 t oder 15 % mehr als im Vorjahr. Der Zuckergehalt der Rüben ist nach Angaben Brunners mit 18,1 % gegenüber dem Vorjahreswert von 17,6 % ebenfalls leicht gestiegen. Die damit erwartete Produktion an Weißzucker werde bei gut 800 000 t liegen und damit das Vorjahresergebnis von 692 200 t deutlich übertreffen. Die Ertragserwartungen lägen bei rund 75 t/ha und damit um 9 t/ha über dem mehrjährigen Durchschnitt.
Wegen der guten Ernte dürfte die Verarbeitungskampagne statt 100 Tage diesmal etwa 120 Tage dauern und erst Mitte Januar abgeschlossen sein. Verarbeitet würden die bayerischen Zuckerrüben an den Standorten Ochsenfurt, Rain am Lech und Plattling.
Wie Brunner weiter berichtete, hatte sich der Freistaat wegen der guten Ernteerwartungen schon frühzeitig für eine Öffnung der Exportmärkte stark gemacht. So habe im September die Agrarministerkonferenz auf Antrag Bayerns beschlossen, die Exportquote von 650 000 t auf das bei der Welthandelsorganisation (WTO) rechtlich mögliche Volumen von 1,35 Mio. t anzuheben. Die EU-Kommission sei dem Vorschlag gefolgt. Diese Lösung habe den Druck von den Inlandsmärkten genommen und zumindest teilweise die Nutzung der derzeit hohen Weltmarktpreise ermöglicht, erklärte der Minister. Dennoch stehe auch im Inland ausreichend Zucker bester Qualität für die Ernährung und für technische Anwendungen zur Verfügung. Bayern werde der Zuckerwirtschaft und allen Beteiligten in der Wertschöpfungskette auch künftig ein verlässlicher Partner sein.