Bundesweit haben zum Jahresanfang sechs Prozent mehr Landwirte ihre Betriebe ökologisch bewirtschaftet als ein Jahr zuvor. Die berichtet der Landvolk-Pressedienst unter Berufung auf aktuelle Zahlen des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). Als wesentlichen Grund für die erneut gestiegenen Umstellungsraten nennen Branchenkenner vor allem die unverändert hohe Nachfrage nach heimischen Bioprodukten. Entgegen dem Trend ist die Nachfrage nach Bioprodukten 2009 stabil geblieben. Dies wertet der BÖLW als Beleg dafür, dass die Umstellung auf den Ökolandbau und die Erzeugung von Bioprodukten Landwirten nach wie vor gute Perspektiven bietet. Darüber hinaus trägt die in vielen Bundesländern seit 2007 wieder aufgenommene oder angepasste Umstellungsförderung dazu bei, dass wieder mehr Landwirte die Umstellung auf die ökologische Landwirtschaft wagen.
Im deutschen Ökolandbau dominieren die einem anerkannten Verband angeschlossenen Betriebe. Anfang 2010 wirtschafteten bundesweit rund 21.000 landwirtschaftliche Betriebe nach den Kriterien des ökologischen Landbaus. Davon haben sich 11.030 Landwirte einem Anbauverband angeschlossen. "Marktführer" Bioland zählte im Januar 5.233 Mitgliedsbetriebe, das waren 5,4 Prozent mehr als 2009. Noch deutlicher zulegen konnte als Zweitplatzierter Naturland, dem sich mit 2.214 rund 10,4 Betriebe mehr angeschlossen haben als im Vorjahr. Zuwachs vermeldete auch Demeter, und zwar um 3,5 Prozent auf 1.388 Betriebe.
Nicht ganz so stark wie die Zahl der Biobetriebe wuchs die ökologisch bewirtschaftete Fläche, sie nahm um rund 4,8 Prozent auf fast 951.600 ha zu. Hier dominieren jedoch die verbandsgebundenen Betriebe, die fast 69 Prozent der insgesamt ökologisch bewirtschafteten Fläche in Deutschland nutzen. Rein rechnerisch sind die Höfe, die sich einem Bioverband angeschlossen haben, mit rund 60 ha doppelt so groß wie die Betriebe, die nach EU-Standard wirtschaften. Von der gesamten Bio-Fläche in Deutschland wurden 54 Prozent als Grünland und 42 Prozent als Ackerfläche genutzt, der Rest entfällt auf Dauerkulturen einschließlich Streuobstwiesen. Dabei bleibt Getreide mit rund 188.000 ha nach Grünland die wichtigste Kultur im Öko-Landbau.