Seit Anfang 2017 werden Legehennen in Deutschland generell mit intaktem Schnabel gehalten. Was ist zu tun, wenn es zu Federpicken oder Kannibalismus im Stall kommt? Die Legehennenhalter Cordula und Thomas Rose zeigen in einem neuen Video, woran sie Stress bei ihren Hühnern erkennen und welche Sofortmaßnahmen helfen, das Federpicken einzudämmen. Beide beteiligen sich an den Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz, die vom Bundeslandwirtschaftsministerium gefördert werden.
Der Betrieb Rose aus Nordhessen hält knapp 8.000 Legehennen mit intaktem Schnabel in Freilandhaltung. Um das Risiko von Federpicken und Kannibalismus in ihrem Stall zu minimieren, setzen sie verschiedene Maßnahmen erfolgreich ein.
Federpicken ist eine multifaktoriell bedingte Verhaltensstörung. Auslöser können Stressfaktoren wie Nährstoffdefizite, flackerndes Licht oder eine schlecht eingestellte Lüftung sein. „Ich erkenne Stresssymptome am Geräuschpegel im Stall, der ist dann ziemlich hoch“, erklärt Cordula Rose. Auch eine zu geringe Wasseraufnahme oder Apathie der Hühner weisen auf einen Ausbruch von Federpicken hin. „Das A&O zum frühzeitigen Erkennen von Federpicken ist für mich die regelmäßige Bonitierung der Hennen“, betont Cordula Rose.
Stress unter den Hennen muss schnell abgebaut werden. Zusätzliches Beschäftigungsmaterial wie Stroh und Picksteine oder eine Futteraufwertung mit Bierhefe helfen dabei. „Bepicken sich die Hennen bereits, reduzieren wir als letzte Sofortmaßnahme die Lichtstärke“, erläutert Thomas Rose. „Das beruhigt die Tiere.“ Diese Maßnahme darf jedoch nur in Absprache mit dem Tierarzt eingesetzt werden.