Ohne Kleegras und vielfältige Fruchtfolgen geht im Bio-Ackerbau gar nichts. Wie man die Nährstoffversorgung der Pflanzen unter Bio-Bedingungen sicherstellen kann, war eines der wichtigen Themen auf der „Biomitmachtagung 2030“ am 12.3. in Hannover. Rund 150 Landwirte, Berater und Verbandsvertreter waren der Einladung von Conrad Thimm und Bio-Ackerbauberater Gustav Alvermann gefolgt, um von sich von neun innovativen Betriebskonzepten aus Norddeutschland inspirieren zu lassen und gemeinsam mit den jeweiligen Betriebsleitern zu diskutieren.
„Für Marktfruchtbauern ist die Integration des Futterbaus die größte mentale Herausforderung bei der Umstellung. Größer als der Verzicht auf Düngerstreuer und Spritze“ so Gustav Alvermann. „Da hilft nur aus Fehlern lernen und mit Kollegen zu sprechen, die die Herausforderung gemeistert haben.“ Die Lösung der Nährstoffbeschaffung für Marktfruchtbetriebe liege oft in einer Verbundwirtschaft, z.B. in einem überbetrieblichen Nährstoffkreislauf mit einem Milchviehbetrieb oder einer Biogasanlage.
Auch die Futter-Mist-Kooperation zwischen Bio-Marktfrucht- und Bio-Legehennen-Betrieb ist weit verbreitet. Weitere Konzepte sind die Düngung mit Kleegras oder die Herstellung eigener Düngesilage.
Für Diskussionen sorgte die Weiterentwicklung des Bio-Marktes durch die Aufnahme der Produkte in den Discounter, wie jüngst durch die Bioland-Lidl-Kooperation. Viele der Teilnehmer wiesen darauf hin, wie wichtig es sei, die Umweltwerte der Bioproduktion und das Verbraucher-Vertrauen in die Produkte weiterhin authentisch zu transportieren.