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Bauern verärgert

Greifswald kauft Flächen zu überzogenen Preisen

Die Peter-Warschow-Stiftung besitzt schon 4.500 ha Nutzfläche und kauft nun weitere dazu. Bei dem Preis deutlich über Verkehrswert haben die Bauern keine Chance.

Lesezeit: 3 Minuten

Gegenüber dem NDR berichten Bauern aus Greifwald über ein fragwürdiges Vorgehen der Hansestadt. Über die Peter-Warschow-Stiftung kaufe die Kommune den Betrieben Flächen vor der Nase weg zu Preisen, bei denen kein Hof mithalten kann, so die Kritik.

Zuletzt soll die Stadt den Zuschlag für 15 ha Acker bekommen haben, der zwangsversteigert wurde. Auch die benachbarten Betriebe hätten mitgeboten, berichtete ein Bauer dem Sender. Sie finden das unfair, da der Kämmerer die Kassen meist sehr weit öffnet. Mit der Landwirtschaft seien solche Summen nicht erwirtschaftbar.

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Die Stiftung stellt gegenüber top agrar klar: "Die Peter-Warschow-Sammelstiftung ist eine eigenständige Stiftung und hat sich weder Flächen gesichert noch dazu gekauft. Die Stiftung besitzt zwar, historisch begründet, teilweise gemeinsames Land mit der Hansestadt, jedoch werden keine gemeinsamen Käufe getätigt."

Begründung der Stadt

385.000 € soll die Stadt für besagte 15 ha "minderwertigen Ackers" auf den Tisch gelegt haben, heißt es. Das seien 37.000 € mehr als die Fläche laut eines Gutachtens wert ist. Vize-Oberbürgermeisterin Jeanette von Busse (CDU) bestätigte dem NDR, dass man sogar bis zu 400.000 € hätte ausgeben können. "Wir haben einen Grundsatzbeschluss bei uns bei der Politik, dass wir Flächenbevorratung betreiben sollen. Insofern haben wir auch jedes Jahr einen Haushaltstitel in bestimmter Größe im Haushalt zur Verfügung, um Ankäufe machen zu können. Und damit werden diese Sachen gedeckt."

Laut von Busse brauchte die Stadt Flächen zur Entwicklung. Wenn Wohnhäuser oder Gewerbegebiete gebaut werden sollen, dann seien Tauschflächen notwendig. Zudem gebe die Stadt Flächen ab, zum Beispiel für den Bau von Radwegen, wolle aber ihr Vermögen erhalten. Deshalb dieser Flächenkauf.

Bauernverband beantragt Prüfung

Das sieht der Bauernverband anders. Die öffentliche Hand sollte nur dann Land erwerben, wenn ein öffentliches Interesse besteht bzw. es der Daseinsvorsorge diene. Das zweifelt der Verband in diesem Fall an und hat das Innenministerium um Prüfung gebeten. Dieses ließ aber wohl schon durchblicken, dass der Kauf in Ordnung sei. Denn bei der Ausweisung neuer Baulandflächen würden Ersatz- und Ausgleichsflächen benötigt, die auf Grund der geringen Stadtgröße im Stadtgebiet kaum noch zur Verfügung stünden. Daher diene der Grundstückserwerb der städtischen Aufgabenerfüllung.

Der neu erworbene Acker geht jetzt zu ortsüblichen Konditionen in die Verpachtung, erfuhr der NDR. Die Stadt wolle aber vor allem Öko-Landwirte fördern.

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